Mülheim.. Das South-Stream-Projekt bringt den Mülheimer Unternehmen Europipe, Pipecoatings und Salzgitter Mannesmann Grobblech endlich einen Ausweg aus der lang anhaltenden Absatzkrise. Vielleicht wird es schon bald noch mal Grund zur Freude geben. Schon im März werden neue Aufträge vergeben.
Die Beschäftigten sind erleichtert: Der am Mittwoch von Europipe verkündete Großauftrag für die Lieferung von Pipeline-Rohren für das South-Stream-Projekt am Schwarzen Meer führt nicht nur Europipe, sondern auch deren Tochter Pipecoatings und den verbandelten Vorlieferanten Salzgitter Mannesmann Grobblech fürs erste aus der lang anhaltenden Absatzkrise heraus.
Wie berichtet, hat Europipe aus einer lang währenden Hoffnung endlich eine handfeste Meldung schreiben können: Für den ersten Strang der besagten Offshore-Gaspipeline zwischen Russland und Bulgarien wird Europipe 32-Zoll-Rohre für eine Strecke von 600 Kilometer liefern.
Normalauslastung von zwei Schichten
Das sichert laut Geschäftsführer Dr. Michael Gräf von April 2014 bis April 2015 eine „Normalauslastung von durchgehend zwei Schichten“. Inklusive Rohrbeschichtung bei der Tochtergesellschaft Pipecoatings profitierten von dem Großauftrag rund 700 Beschäftigte. Bei Salzgitter Mannesmann Grobblech soll Ende Februar wieder voll gearbeitet werden.
Weil es im vergangenen Jahr überhaupt kein solches Großprojekt abzuarbeiten galt, hatten die Stahlproduzenten große Beschäftigungsprobleme bekommen. Immer wieder etwa gab es bei Europipe seit März 2013 längere Phasen mit Kurzarbeit, die Beschäftigten kamen nur zeitweilig für die Abwicklung kleinerer Aufträge ins Werk. An dieser Situation wird sich bei Europipe Ende März, wenn das Unternehmen das Projekt „South Stream“ angeht, endlich was ändern.
Mögliche Beschätigungssicherung bis 2015
Vielleicht wird es schon bald noch mal Grund zur Freude geben. Die South-Stream-Projektgesellschaft will schon im März die Aufträge für den zweiten Leitungsstrang vergeben. Laut Gräfe reift bei Europipe derzeit die Entscheidung, um welches Auftragsvolumen man sich diesmal bewerben wird. Es winkt eine Beschäftigungssicherung bis September 2015.
Weil die Großrohrfertigung weltweit zuletzt unter einer Absatzkrise litt, sind derzeit die Gewinnmargen nicht sonderlich hoch, Gräfe sagt es mit Blick auf den South-Stream-Auftrag so: „Bei dem Projekt ist der Preisdruck ganz erheblich.“ Die Hauptkonkurrenten von Europipe, die Gräfe in Japan verortet, sind bei der ersten Auftragsvergabe jetzt leer ausgegangen. Sie werden sich – wie andere Produzenten auch – erneut bewerben. Europipe hofft mit seiner Kompetenz und guten Marktposition punkten zu können.
Profitieren würden dann auch wieder die Pipecoatings und das Mülheimer Werk von Salzgitter Mannesmann Grobblech, das traditionell die Hälfte der von Europipe benötigten Bleche liefert.