Mülheim. In Gedenken an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee am 27. Januar 1945 legten Bürgermeisterin Renate aus der Beek, der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Patrick Marx und der Rabbiner Paul Moses Strasko auf dem jüdischen Friedhof an der Gracht Kränze nieder.
Schüler der Realschule Mellinghofer Straße wohnten der Gedenkstunde bei.
„Auschwitz ist zum Sinnbild für das unendliche Leid geworden, das Menschen anderen Menschen zufügen können. Auschwitz steht für die Verbrechen der Deutschen und ist uns stetige Mahnung, dass so etwas nie wieder passieren darf“, sagte die Bürgermeisterin. Sie appellierte, die Erinnerung daran stets wachzuhalten, damit kein Opfer je vergessen werde und damit sich diese Vergangenheit niemals wiederhole.
Umfrage des Institutes Forsa
Mit Sorge ging die Bürgermeisterin auf eine Umfrage des Institutes Forsa ein, laut der jeder fünfte deutsche Erwachsene unter 30 Jahren mit dem Begriff Auschwitz nichts anfangen kann. „Wenn 20 Prozent der jungen Deutschen nicht wissen, welch unfassbaren Zivilisationsbruch ihre Vorfahren begangen haben oder zuließen, dann wird deutlich, dass der Nährboden für extremistisches, rassistisches und antisemitisches Gedankengut noch längst nicht ausgetrocknet ist.“
Renate aus der Beek ging auf die Jugendlichen ein, die Lehren aus der Vergangenheit ziehen, eine bessere Zukunft gestalten wollen. Die Schüler der Realschule Mellinghofer Straße gehören dazu, sie engagieren sich in einer Arbeitsgemeinschaft für das Projekt „Stolpersteine“, das der Erinnerung und Mahnung dient.