Mülheim.

Hunger auf Hummer? Über dem Eingang von der Delle zu den Ruhranlagen windet sich wieder das rote Krustentier, abends mit Beleuchtung. Es weist vier Tage lang den Weg zum 16. Kulinarischen Treff, kommt dort aber nicht leibhaftig in den Topf, Tierschützer können also durchatmen.

Nicht nur sie: Alle Gäste genießen hier Speis und Trank an frischer Luft, finden schattige Plätze unter ausladenden Bäumen. Dass man sich keine Sorgen ums Wetter machen muss, außer, es könnte vielleicht zu schwül werden, haben die Organisatoren dieser Traditionsveranstaltung auch noch nicht allzu oft erlebt.

Elf Gastronomen sind diesmal mit ihren mobilen Küchen und Ständen vertreten, außerdem gibt es wieder eine Zigarrenlounge. Sechs Abgänge musste die Stadtmarketinggesellschaft MST als Veranstalterin gegenüber dem Vorjahr verschmerzen, teils aufgrund von Restaurantschließungen. Drei Namen sind dafür erstmals dabei: Pinchos, Türkis und das in Essen ansässige Gummersbach.

Gehobene Mülheimer Gastronomie und Besuch aus der Nachbarstadt

Letztere sind nicht die einzigen Vertreter aus der größeren Nachbarstadt, auch Café Kötter nimmt seit einigen Jahren teil. „Obwohl wir hauptsächlich die gehobene Mülheimer Gastronomie präsentieren, sind sie als Gäste willkommen“, sagt Bernd Westhoff, Veranstaltungsleiter bei der MST. Trotz mehrfacher Versuche habe man noch kein Mülheimer Café dafür gewinnen können, beim Kuli-Treff die süße Seite abzudecken. Gerade für kleine Betriebe sei es logistisch auch schwierig, weiß Westhoff: „Es ist ein immenser Personalaufwand, und das Geschäft zu Hause muss ja weiterlaufen.“

Aber für viele Gastronomen scheint es sich zu rentieren, einige sind seit Beginn dabei. Um dem sich wandelnden Geschmack der Gäste entgegen zu kommen, haben manche eigens gekennzeichnete vegetarische Gerichte auf der Karte. Die Preise für Hauptgänge liegen zwischen 6,50 und 14,50 Euro.

Leser wählen "Schönsten Strand"

Per Stimmzetteln auf den Tischen können die Gäste in Mülheims größtem Freiluftrestaurant erstmals den „Schönsten Stand“ wählen. Der Sieger wird am Samstag gekürt und mit einem überdimensionalen Wanderpokal ausgezeichnet. Auf die traditionelle Musikparade von der Innenstadt in die Ruhranlagen hat man verzichtet. „Ich glaube nicht, dass die Leute es vermissen“, meint MST-Chefin Inge Kammerichs. Fehlt ihnen aber möglicherweise etwas anderes?

Nach Abschluss der viertägigen Schlemmerei ist man vielleicht klüger, denn die MST will erstmals eine Besucherbefragung durchführen, um zu ergründen, was den Gästen zusagt, was weniger.

In den vergangenen Jahren kamen, je nach Wetterlage, 20- bis 30 000 Besucher. Diesmal sind die Klimaprognosen prächtig.

Geöffnet ist der Kulinarische Treff in den Ruhranlagen vom 18. bis 21. Juli, diesen Freitag und Samstag von 12 bis 23 Uhr, am Sonntag von 12 bis 21 Uhr. Es gibt jede Menge Livemusik in wechselnder, meist kleiner Besetzung.

Für Kinder steht am Spielplatz der Löwenzahn-Bauwagen mit Maltisch.

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