Mülheim.

Die Zeit des stillen Wirkens im ­Hintergrund ist vorbei: Immer mehr Stiftungen suchen die Öffentlichkeit, um sich und ihren Stiftungszweck bekannt zu machen. Dieses Ziel hat auch die Cläre und Hugo Stinnes Stiftung – eine jüngere Stiftung mit traditionsreichem Namen. Mit einem neuen Logo will sie für sich und ihre Sache den Wiedererkennungswert erhöhen.

Nach ihrem Tod im Jahr 1997 setzte Else Cläre Stinnes die Stadt Mülheim zur Alleinerbin des Vermögens ein; die Cläre und Hugo Stinnes Stiftung wurde mit Ratsbeschluss im Jahr 2003 errichtet. Kinder mit körperlicher und geistiger Behinderung sowie Kinder und Jugendliche in Not sollen vor allem von den Stiftungsmitteln profitieren. Die aktuelle Liste der geförderten Projekte ist vielfältig: Elternkurse gehören ebenso dazu wie behindertengerechtes Spielmaterial für integrative Kindergärten und Projekte, die etwa sexuellen Missbrauch und sexualisierte Gewalt zum Thema haben.

OB Mühlenfeld spürt "massiv rückläufige Zinslage"

18 700 € gab die Stiftung im vergangenen Jahr aus – deutlich weniger als 2011, als die Ausgaben bei 56 700 € lagen. Ulrike Cramer, die für die Verwaltung der städtischen Stiftungen verantwortlich ist, begründet dies mit einer schwankenden Zahl von Anträgen sowie mit der Freiheit der Begünstigten, die bewilligten Mittel abzurufen, „wann sie möchten“.

Jedoch spürt auch die Stiftung die „massiv rückläufige Zinslage“, wie Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld als Vorsitzende des Kuratoriums sagt. Dabei würden gerade aufgrund der aktuellen Finanzlage viele Einrichtungen, Vereine und Verbände an Stiftungen herantreten. Das mache eine genauere Prüfung jedes Antrags mit Blick auf den Stiftungszweck nötig.