Mülheim. .
Mit Superlativen soll man ja eigentlich geizen, aber die diesjährige Ausgabe von „Voll die Ruhr“ rund um die Schleuseninsel und die Wiesen des Luisentals hatte d i e besten Bedingungen: Tausende Mülheimer kamen bei strahlendem Sonnenschein und kaum Wolken am Himmel zum Wasser.
Die zeitweise Hitze trieb die Passagiere der Floß-Rallye in Badehose in die Ruhr und die Besucher unter die Schatten spendenden Bäume – mal ausgenommen ein Junge, der samt Rad im Fluss landete, von der DLRG „gerettet“ wurde und flugs von Mutti Wechselklamotten angezogen bekam.
21 Teams im Einsatz
Das Geschehen rund um den Wasserbahnhof war aber einfach verlockend und eine Ablenkung wert, allen voran für Kinder und Jugendliche. Angesichts des vielfältigen Angebots, das das Jugendamt und der Stadtjugendring boten, hatten sie die Qual der Aktivitäten-Wahl.
Für 21 Teams begann der Tag mit körperlichen Anstrengungen: Sie gingen mit ihren selbst gebauten Flößen unterhalb der Ruhrtalbrücke in Mintard an den Start und paddelten mit ihren schwimmenden Kunstwerken mal mehr, mal weniger schnell zur vier Kilometer entfernten Schleuseneinfahrt. Recht professionell sah das Floß mal wieder bei den Azubis der Friedrich Wilhelms-Hütte aus. „An zwei Samstagen haben wir es gebaut“, erzählten sie.
'Voll die Ruhr' in Mülheim
Statt auf Paddelkraft zu setzen, hatten die Eisengießer-Lehrlinge ihr Gefährt mit einer Pedalkonstruktion mit Wasserrädern am Heck versehen. „Bei der Geschwindigkeit hatten die anderen keine Chance“, sagten die Jungs über ihr uneinholbares Tempo. Das rund 750 Kilogramm schwere Floß kam zwar als erstes vor der Schleuse an, hatte aber kaum Dekoration zum diesjährigen Motto „Sonne, Strand und Meer“. Und die Jury achtete von Wettbewerbswegen eher aufs Äußere. Die Stimmung der Azubis trübte das nicht, ihr Gefährt wird eingelagert – als Andenken.
Kinder hatten Spaß am Softball
Äußerlich anziehend war viele Knirpse auch die Softball-Anlage der Mülheim Mavericks, einer Abteilung des TSV Viktoria. Die etwas leichteren Baseballschläger waren für Kinderaugen sehr interessant, besonders wenn man die Hand-Auge-Koordination noch in einem Käfignetz und automatischer Wurfmaschine testen konnte.
So manchen Eltern war dabei der Schweiß auf die Stirn geschrieben: „Pass bitte auf, wer neben Dir steht, wenn du ausholst!“, sagte ein besorgter Vater. Dass die im Ruhrgebiet nur wenig verbreitete Sportart dem härteren Baseball in nichts nachsteht, machten Thea und Jester schmunzelnd deutlich: „Man sollte sich von dem Wort ,Soft‘ nicht irritieren lassen.“ Na dann, immer kräftig zuschlagen – auf den Ball natürlich.