Mülheim. Dramatischer Rettungseinsatz am Wasserkraftwerk der Mülheimer Schleuseninsel: Ein 28-jähriger Mann aus Saarn rettete am Donnerstagvormittag einen 81-Jährigen aus der Ruhr. Die Feuerwehr konnte den unterkühlten Senioren auf einer Trage die lange, steile Uferböschung am Wasserbahnhof heraufziehen.

Glücklichen Umständen und der Hilfsbereitschaft eines mutigen Passanten verdankt ein 81-Jähriger aus Mülheim sein Leben: Den Senior zog am Donnerstagvormittag ein 28-Jähriger am Wasserkraftwerk der Schleuseninsel aus der Ruhr.

Um etwa 11.15 Uhr hatte ein Mitarbeiter des Wasserkraftwerkes, das die Rheinisch-Westfälische
Wasserwerksgesellschaft (RWW) an der Schleuseninsel betreibt, den in der Gischt treibenden Mülheimer gesehen. Der 34-Jährige stand zu diesem Zeitpunkt am Gehwegsgeländer des Turbinenhauses. Der Höhenunterschied zwischen der Ruhr und dem Gehweg beträgt dort, am Kraftwerk, etwa acht Meter. Der Kraftwerksmitarbeiter rief dem 81-Jährigen zu, er werde Hilfe holen.

Diese Schreie wiederum hörte ein 28-Jähriger aus Mülheim-Saarn, der am Wasserbahnhof unterwegs war. Er zögerte keine Sekunde, kletterte die steile Böschung zur Ruhr hinunter und "begab sich so selbst in Gefahr", erklärte Polizeisprecher Peter Elke. Der Saarner schnappte sich einen Ast, mit dem er den 81-Jährigen erreichen und aus der noch kalten Ruhr fischen konnte. Unten am Fluss, auf einem schmaler Uferbefestigung, konnte der Notarzt den Geretteten kurz darauf versorgen.

Im Schleifkorb die Böschung hoch

"Um den Mann in seinem Zustand die steile, etwa 15 Meter lange Böschung patientengerecht hochzuziehen", so berichtet Feuerwehr-Einsatzleiter Hans-Joachim Fietz, "haben wir ihn in eine Schleifkorbtrage gelegt." Auf dieser Trage, die auch in der Berg- und Höhenrettung zum Einsatz kommt, konnten die Retter den unterkühlten Mann festbinden und an Seilen die Uferböschung hochziehen.

Der 81-Jährige wird nun auf der Intensivstation behandelt. Dafür entschieden sich die Ärzte jedoch vor allem wegen seines hohen Alters. Er sei zwar unterkühlt, schwebe aber nicht in Lebensgefahr, sagte Polizeisprecher Elke. Seine Kollegen ermitteln nun, wie es zu dem Unfall kommen konnte. (pw)