Ruhrgebiet.. Das wird wieder ein Geduldsspiel für die Pendler des Großraums Essen und Düsseldorf - lässt sich aber nach Angaben des Landesbetriebs Straßen.NRW nicht vermeiden. Die A52 wird im Sommer für drei Monate gesperrt - zumindest die Fahrtrichtung Essen. Grund: Sanierungsarbeiten.

Zuletzt 2005 war die Ruhrtalbrücke über Mülheim eine Großbaustelle. Damals haben sie den Beton instand gesetzt, die Brücke selbst durch Querstreben verstärkt, neue Treppentürme in die Pfeiler gebaut und dem Stahl einen weiteren Korrosionsschutz verpasst. Klingt umfassend, und wer dabei war, wer sich im Stau auf der Autobahn 52 vorbeischob, erinnert sich an Wartezeiten, die selbst für Ruhrgebietszustände, sagen wir, eindrucksvoll waren.

Die Fahrbahnübergänge erneuerten sie nicht. Das kommt jetzt. Geht es also wieder los? Das Rumstehen auf Rädern? Alles wird gut, sagt „Straßen NRW“, der Landesbetrieb. Und: Der Stau wird nicht so schlimm diesmal. Weil sie eine Fahrtrichtung – gleich ganz sperren.

Fahrbahnübergänge sollten eigentlich bis 2020 halten

Doch von vorn. „Wir dachten damals, die Fahrbahnübergänge hielten noch bis circa ins Jahr 2020“, sagt Peter Belusa am Montag in Krefeld, der „Projektleiter Baudurchführung“ bei „Straßen NRW“. „Fahrbahnübergänge“ heißen die Verbindungsstücke zwischen Brücke und Strecke, und normalerweise machen sie einen unsichtbaren Job (manchmal kann man sie freilich hören, wenn man sehr randig fährt). Doch wegen des gewachsenen Verkehrs, wegen des Eintritts von Streusalz, von Brems- und Kupplungsstaub seien die Übergänge bereits jetzt baufällig. Sie sind nämlich nicht wasserdicht zu kriegen.

Umleitungsempfehlung für die A52
Umleitungsempfehlung für die A52 © Unbekannt | Unbekannt

Vom 1. Juli bis 30. September sollen sie also erneuert werden, zugleich wird die Autobahn nun auch nördlich und südlich der Brücke saniert. Gesamtkosten: 11,5 Millionen Euro. In den drei Monaten ist jedenfalls an dieser Stelle kein Durchkommen von Düsseldorf in Richtung Essen. Bei Großbaustellen die Autobahn zu sperren, gilt in der Branche nämlich als der letzte Schrei.

„Man macht so etwas heute lieber ein Mal vernünftig und hat dann zehn Jahre seine Ruhe“, sagt Belusa. Als, wie es früher war, immer nur Teile nacheinander abzuarbeiten, während fluchende Fahrer auf einer eingeschränkten Spur vorbeirollen. Diese Alternative für die kommende A-52-Baustelle würde morgens und abends zu „20 Kilometer Stau in beiden Richtungen führen“.

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Eine komplette Sperrung wurde bereits im Sommer 2012 über die A 40 gelegt, um sie zu sanieren. Und das klappte gut, wenngleich bis heute nicht völlig geklärt ist, wo die Autos eigentlich geblieben waren.

Die Richtung Düsseldorf bleibt - fast -  frei

Jetzt geht es um 40.000 Fahrzeuge, die einen Weg suchen. So viele fahren jeden Tag aus dem Raum Düsseldorf über die A52 in Richtung Ruhrgebiet. Über A3 und A40 auszuweichen, empfiehlt „Straßen NRW“ (siehe Grafik).

Und mahnt: „Es ist eine Lehre aus der A40, dass das funktioniert hat, weil die Verkehrsteilnehmer sich an unsere Empfehlungen gehalten haben.“ Um den Verkehrsfluss zu erhalten auf dem Umweg, werden sie in Duisburgs Kreuz Kaiserberg Spuren so umzeichnen, dass die Fahrer auf zwei Spuren statt nur einer auf die A40 abbiegen können.

Während der ganzen Bauzeit bleiben zwei Fahrspuren frei in Richtung Düsseldorf, allerdings etwas schmaler als üblich und nur für Tempo 80. Die eine Richtung zu sperren, die andere nicht, erklärt „Straßen NRW“ so: Der Verkehr aus dem Ruhrgebiet Richtung Düsseldorf konzentriere sich auf wenige Morgenstunden, der Verkehr aus Düsseldorf her verteile sich über einen größeren Zeitraum. Ihn könne man daher eher auf Umwege schicken, ohne dass dort der Verkehr zu dicht werde.