Essen. Auch der Oberbürgermeister vermochte am Zeitplan nicht zu rütteln: Vergebens hatte sich OB Reinhard Paß bei Verkehrsminister Michael Groschek dafür stark gemacht, der Landesbetrieb Straßen NRW möge doch die für die kommenden Sommermonate geplanten Bauarbeiten auf der Ruhrtalbrücke der A 52 verschieben.
Ausgerechnet während der Sanierung des der Ruhrtalbrücke findet in den Essener Messehallen eine der wichtigsten Messen statt. Dass es sich dabei um die „Schweißen und Schneiden“ handelt, klingt wie unfreiwillige Ironie. Vor der Presse begründete Peter Belusa von Straßen NRW, warum der Landesbetrieb am Zeitplan festhält: „Wir sind für die Bauarbeiten auf gute Witterung angewiesen.“
Deshalb wird die Ruhrtalbrücke wie vorgesehen vom 1. Juli bis voraussichtlich zum 30. September zur Großbaustelle; in Fahrtrichtung Essen bleibt die Brücke in dieser Zeit gesperrt.
Fahrbahndecken sollen erneuert werden
Straßen NRW will in dieser Zeit die so genannten Fahrbahnübergänge ersetzen. Die Übergänge aus Stahl verbinden die Autobahn mit dem eigentlichen Brückenbauwerk. Dieses war vor acht Jahren zwar von Grund auf saniert worden. Die Fahrbahnübergänge erhielten seinerzeit aber lediglich einen Schutzanstrich gegen Rost. „Wir sind damals davon ausgegangen, das hält für die nächsten 15 Jahre“, so Belusa.
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Mittlerweile hätten Wasser, Tausalz und Reifenabrieb hätten dem Stahl so zugesetzt, dass die Übergänge völlig marode seien. Die neuen Übergänge sind 14,70 Meter lang, 3,60 Meter breit, wiegen 25 Tonnen und sind wasserdicht. Straßen NRW nutzt die Sperrung, zudem um die Fahrbahndecke auf einer Länge von zehn Kilometern zu erneuern. Kosten: insgesamt 15 Millionen Euro. „In den nächsten 20 Jahren müssen wir dann da nicht mehr ran“, so Belusa.
Der Projektleiter begründet auch, warum der Landesbetrieb sich für eine dreimonatige Vollsperrung in eine Fahrtrichtung entschieden hat und gegen eine einspurige Verkehrsführung in beide Richtungen: 20 Kilometer Stau in beide Richtungen wären dann die Folge. Auch so ist mit erheblichen Verkehrsbehinderungen zu rechnen. Immerhin: Besucher der Messe sollen will Straßen NRW durch Hinweisschilder frühzeitig darauf aufmerksam machen.