Mülheim.

Die Mülheimer haben ihr Medienhaus in der Stadtmitte gut und gerne angenommen. Dort kann man stöbern und gemütlich auf Sesseln und Sitzbänken in Büchern lesen. Und wer noch nicht bis nach ganz oben gekommen ist, dem ist ein Blick durch die Glasfront auf den Hajek-Brunnen und das Platzensemble zu empfehlen. Seit der Neueröffnung im Jahr 2009 hält die Erfolgsgeschichte der Stadtbibliothek im Medienhaus an. „Rund 1000 Besucher kommen weiterhin täglich in die Zentralbibliothek“, so Leiterin Claudia vom Felde.

Nicht weniger attraktiv seien die vier Schul- und Stadtteilbibliotheken in Dümpten, Heißen, Speldorf und Styrum, „die mit insgesamt 120.000 Besuchern jährlich beliebte Lern- und Aufenthaltsorte sowie Begegnungsstätten sind“. Die Styrumer Bibliothek feierte im letzten Jahr ihr 75-jähriges Bestehen.

Freundeskreis half mit 10.000 Euro

Dass der Standard dieser Einrichtungen gehalten werden kann, ist auch ein Verdienst des Freundeskreises der Stadtbibliothek. Bei dem sehr restriktiv bemessenen Haushaltsbudget, das der Stadtbibliothek für mehrere Jahre auferlegt worden ist, wäre manches Angebot ohne die Förderung durch den Freundeskreis undenkbar.

So konnte die Stadtbibliothek 2011 neue Medienformen einführen. Mit der so genannten Onleihe hat man von jedem PC aus – fernab der Bibliothek – auf 4000 herkömmliche Medien Zugriff. Der Freundeskreis konnte 10.000 Euro zu diesem Projekt „Digitale Medien“ beisteuern.

Eine Lobby für die Stadtbibliothek

Im letzten Jahr gelang es den Bücherfreunden sogar, die Förderung auf insgesamt 12.000 zu steigern. Dadurch wurde auch eine neue Projekt-Idee verwirklicht. Seit Beginn dieses Jahres ist die Medienvielfalt um das Angebot „Aktiv im Alter“ für Bewohner in Senioreneinrichtungen erweitert worden. Die transportablen Mediensortimente mit insgesamt zwölf verschiedenen Themengruppen sowie einem Vorführgerät für Filme stehen den Sozialdiensten jeweils für längere Zeit zur Verfügung.

Für fremdsprachliche Leser bezuschusste der Freundeskreis die Anschaffung englischer und russischer Literatur. Für die Leseförderung in den Schul- und Stadtteilbibliotheken stellte der Verein ein „Mittelalter-Lesezelt“ zur Verfügung und hat das „Lesenest“ in der Zentralbibliothek im Fachbereich „Eltern, Kind & Co.“ modernisieren lassen.

Der Freundeskreis wurde 1997 von engagierten Ehrenamtlern gegründet, um eine Lobby für die Stadtbibliothek aufzubauen und sie im Rahmen der Sparzwänge auch finanziell zu unterstützen. Vorsitzender Bernhard Haake freut sich, wenn sich weitere Mülheimer für die Arbeit des Vereins interessieren: 39 02 57.