Es soll ja immer noch – tief im Süden und hoch im Norden der Republik – Menschen geben, die glauben, der Himmel über der Ruhr wäre kohlenstaubgrau. Da Bilder mehr sagen als viele Worte, kann man Zweifler nun ganz schnell davon überzeugen, wie schön es in Mülheim an der Ruhr sein muss: nämlich per Link auf die Stadtseite.
Dort ist seit einigen Tagen ein neuer Imagefilm eingestellt, der bei strahlendem Sonnenschein die Schokoladenseiten der Stadt zeigt; nur die Schokoladenseiten. Der kleine Film – mit Musik unterlegt – kommt ohne Worte aus und lässt die Bilder für sich sprechen. Petra Koterzyna aus der Stadtkanzlei, die für das Drehbuch verantwortlich war, weiß um die Wichtigkeit von kurzen Filmen beim Internetauftritt.
Film ist drei Minuten lang
„Videofilme stützen die Attraktivität der Seiten im Internet. Davon kann es gar nicht genug geben.“ Weil Internetnutzer sich erfahrungsgemäß nur Filme mit einer Länge von 2,5 bis etwa 4,5 Minuten ansähen, sei der Streifen mit 3,06 Minuten recht kurz ausgefallen, erläutert Petra Koterzyna.
Der Film hat den städtischen Haushalt kein Geld zusätzlich gekostet, er ist durch Sponsoring zustande gekommen. Unter der Seite www.muelheim-ruhr.de findet man unter „Stadtgalerie“ nicht nur den neuen Film, sondern auch kurze Werbeeinspieler jener Firmen, die den Film erst möglich gemacht haben. Hinter dem Konzept steht das Unternehmen Mediaprint.tv GmbH, mit der die Stadtverwaltung unlängst eine für die Bürger kostenlose, werbeunterstützte Stadtinformationsbroschüre erstellt hat.
Stadt präsentiert sich auf Hochglanz poliert
Der neue Imagefilm zeigt, geschickt geschnitten, die Innenstadt und die Stadtteile, Müga, Max-Planck-Institute und Hochschule, markante Gebäude wie Rathaus- oder Bismarckturm, Aquarius und die Schlösser Broich und Styrum, Sportstätten wie Golfplatz und Galopprennbahn, und immer wieder die Ruhr. Mit den Auen, dem Wasserbahnhof, dem Hafen, dem Blick auf die Stadthalle, mit gemütlichen Bootsfahrern auf dem Wasser.
Die Stadt präsentiert sich auf Hochglanz poliert, denn der Film soll Eindruck machen: Bei Youtube, zum Beispiel, und er soll im Hintergrund bei Präsentationen auf Messen laufen. Der Film wird demnächst in der Bürgeragentur, im Ruhrbania-Büro und im Rathausfoyer abgespielt werden.
Wertstadt-Gedanke als Stilmittel
Nicht jedem (auswärtigen) Zuschauer wird der Wertstadt-Gedanke auffallen, den der Film durchgängig aufgenommen hat. Die Szenen, die im vergangenen Frühjahr gedreht worden sind, werden grafisch unterlegt mit Begriffen wie wissens-wert, sehens-wert, bewunderns-wert oder wert-voll. Beneidens-wert, wird man möglicherweise demnächst an der Nord- oder am Tegernsee denken.
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