Speldorf..

Blumen sind Frauensache – oder nicht? Fest steht jedenfalls: Unter die vielen Floristinnen im Land mischt sich nur vereinzelt ein Florist. Stefan Rossnegger ist einer von ihnen und auch sein Vater betrieb bereits ein Blumengeschäft.

„Ich bin im Laden groß geworden und wollte eigentlich immer in die Floristik“, erinnert sich der Junior, er weiß auch: „Wenn Männer ­Floristen werden, dann streben sie die Selbstständigkeit an und wollen nicht als Angestellte arbeiten.“

Seit Ende November geöffnet

Sein eigener beruflicher Werdegang verlief ähnlich. Nach der Lehre und den Anfangsjahren im elterlichen Betrieb führte er eine Zeitlang einen eigenen Blumenladen in Winkhausen (Magic Flowers). Jetzt hat es ihn allerdings an die Saarner Straße verschlagen. In einem Ladenlokal, in dem früher einmal ein kleiner Edeka-Markt untergebracht war, eröffnete der 45-Jährige Ende November 2012 ein neues Geschäft – und taufte es „Ihr Blumenmann“.

„Die Floristik ist die einzige Branche, die einen Menschen ein Leben lang begleitet. Blumen gibt es schon zur Geburt und sogar noch nach dem Tod“, sagt Stefan Rossnegger. Neben dem Direktverkauf von Sträußen, Gestecken und Topfpflanzen widmet er sich daher auch anderen kreativen Geschäftsfeldern.

Er stellt Hochzeits- und Trauerschmuck her, dekoriert Kirchen und Säle für Feste und Feiern, fertigt Tisch-Deko für Restaurants an. „Das Binden von Brautsträußen und Anfertigen von Autoschmuck ist zwar die kniffeligste, aber auch die schönste Aufgabe“, findet der Pflanzenkenner.

Blumen

Erfindungsgeist vonnöten

Auch in der Floristik gibt es immer wieder neue Trends. „Zurzeit ist das floristische Beiwerk in. Man verwendet beim Binden oder Stecken Blätter, Zweige, Äste, Gräser, Rohrstängel und vieles mehr“, berichtet Rossnegger. Er selbst muss immer wieder Erfindungsgeist beweisen, kreiert hat er zum Beispiel die gestaffelten Sträuße mit mehreren Etagen, aus denen oben eine exotische Blüte herausragt.

Die Rose ist nach wie vor die Lieblingsblume des Floristen, zur Verarbeitung nutzt er sehr gerne die Heliconie, eine langstielige Pflanze mit einer Solitärblüte, die einer Strelizie ähnelt und aus Ecuador oder von der Elfenbeinküste stammt. „Blumen werden heute aus der ganzen Welt importiert. Ich achte darauf, dass ich nur Fair-Trade-Ware benutze, die nicht auf Kosten anderer Menschen produziert wurde“, so Rossnegger.

Die Kunden – so seine Erfahrung – kaufen ohnehin gerne saisonale Ware: Amaryllis in der Weihnachtszeit, Tulpen zu Ostern und jetzt nach Neujahr auch schon die ersten ­Primelchen. Egal, ob bei der ­Blumenfrau oder dem Blumenmann.