Mülheim..

Im Haus ist es zugig und kühl, es zieht, wenn die Zimmertüren nicht geschlossen sind, es will einfach nicht richtig warm werden. Trotzdem wäre es schön, wenn die stetig steigenden Heizkosten gesenkt würden.

Mit einer Gebäude-Thermographie, einem Infrarot-Verfahren, können sich Hausbesitzer erste Fragen zum energetischen Zustand ihres Hauses bereits beantworten. Wo verliert das Haus Wärme? Sind Energiesparmaßen erforderlich? Was werden die Maßnahmen kosten? Gibt es Fördermöglichkeiten?

Keine optimale Wärmedämmung

Die, laut Klaus Beispiegel, Referent des Umweltdezernats, „Schlüsseltechnologie für die Bewertung von Gebäuden“ erlangt in Zeiten steigender Energiepreise immer größere Bedeutung. Um optimale Konsequenzen aus der Thermographie ziehen zu können, sei eine anschließende Energieberatung erforderlich.

Martina Zbick, Energieberaterin der Verbraucherzentrale NRW, präsentiert das beeindruckende Foto eines Doppelhauses. Eine Hälfte ist gedämmt, die kühle Außenfassade deutlich an der blauen Farbe zu erkennen, die andere nicht und tiefrot, denn die Wärme strahlt durch das Mauerwerk nach außen ab.

Auf der Aufnahme eines anderen Hauses ist die Mauer zwar auch blau abgebildet, der kundige Energieberater kann darauf aber erkennen, dass nur eine Fassade vorgebaut ist und die Wärmedämmung keineswegs optimal ist. „Deshalb ist es immer wichtig, die Aufnahmen von einem unabhängigen Energieberater analysieren zu lassen, der zudem eine Hausbegehung vornimmt. Reine Thermographie bringt nichts“, so die Energieberaterin Zbick. Erst dann seien Schwachstellen zu analysieren und man könne überlegen, wo man am effektivsten ansetze. Manchmal könne man schon mit kleineren, nicht so kostenintensiven Maßnahmen viel erreichen.

Kostengünstige Beratung

Die Verbraucherberatung NRW hat nun ein Programm aufgelegt, dass bis zu 80 Mülheimern Thermographie und Energieberatung zu einem günstigen Preis ermöglicht. Die Aufnahmen kosten 99 € (sonst das Doppelte) und die 90-minütige Energieberatung zu Hause 60 €. Eine Beratung solle auf jeden Fall von einem unabhängigen Fachmann vorgenommen werden, denn sonst laufe man Gefahr, dass Verkaufsinteressen die Beratung leiten. Noch einen weiteren kostenlosen Tipp gibt die Verbraucherschützerin: „Wenn der Schnee bei Winterwetter auf ihrem Dach schmilzt, während er auf anderen noch liegt, geht sicherlich viel Wärme über das Dach verloren.“