Mülheim. .

Alle Jahre wieder lädt der Maler, Erfinder, Tüftler, Dichter und Denker Peter-Torsten Schulz in sein „Atelier für Angewandte Kunst“ am Storchenplatz in Saarn zum Klönschnack ein.

Der Begriff trifft es deshalb so gut, weil Petoschu, dieser umtriebige und kreative Geist, bei Kaffee und Plätzchen nicht nur die Neuerungen aus seiner Ideenschmiede vorstellt, sondern weil dabei auch über dies und das im Allgemeinen geschnackt wird, und in Besonderen die Kunst- und Kulturwelt ein bisschen auf die Schippe genommen wird.

Absage an die Verlage

Wie die zeitgenössische Verlagslandschaft, „was da heute los ist“, winkt Petoschu ab, „ne, da muss ich nicht mehr mitmachen“. Ein Autor „muss das machen und tun, was er richtig findet“, meint er: „Und dafür brauch’ ich keinen Verlag mehr.“ Und so bringt er nach Glückswürfel mit Gedichten und dem Denkblock mit Geboten jetzt neu die Dialogfibel „Sag was“ mit 100 Gesprächen wieder quadratisch, praktisch und ohne viel Schnörkel, wie es ein Verlag verlangte, nun selbst heraus.

Und Pit, der Olle Hansen, hat jetzt über 30 Jahre lang von Menschen Gesagtes und Gehörtes gesammelt und die teils gedankenlos dahingesprochenen Sätze pointiert auf die Spitze getrieben. Dem Spruch „Ich fange ein neues Leben an“, setzt er entgegen: „Und was machst du dann mit dem alten?“ Oder der Klassiker „Liebe, dann können die anderen dich gern haben!“ Was „ein Schlüsselsatz von 1989 aus unseren ersten Tagen ist“, sagt Petoschu. Auf der Rückseite der heraustrennbaren Blätter des Blockes sind die Dialoge auf englisch übersetzt.

Das "Sprachvermächtnis" wird ergänzt

Petoschus Block-Reihe – als vier­tes Buch ist im nächsten Jahr der Lernklotz mit Lektionen geplant – soll sein „Sprachvermächtnis“ ergänzen. Wenngleich das pathetisch nach Abschied klingt, ist ein Aufhören bei dem quirligen Mann, der auf die 70 zugeht, schlichtweg unvorstellbar. Irgendetwas wird das „Universalbemüh“ wohl immer und überall künstlerisch hervorbringen.

Fleißig war er auch in diesem Jahr. Zu den fünf Kalender-Klassikern, darunter das Flaggschiff für die LBS, gibt es ein neues Format: Der Kalender für immer. Die besten Fotos aus 20 Jahren Schildbürgerstreiche-Kalender wurden zu einem immerwährenden Kalender komponiert.

Seit 25 Jahren gibt es den LBS-Kalender. Und der für 2013 wird der „vorletzte sein“, erläutert Petoschu. „Die Verträge sind gekündigt worden.“ Was aber nicht an der Qualität des Produktes gelegen habe: „Die Kalender sind beliebt.“ Aber auch die Banken würden zunehmend den Spardruck von oben zu spüren bekommen. „Ich bin dankbar, dass er so lange gemacht wurde, es ist jetzt gut so und für mich ist es okay“.