Mülheim. .
Tatort Tankstelle. Nach zum Teil brutalen Überfällen in Saarn und Holthausen erst vor wenigen Tagen schlugen unbekannte Täter jetzt erneut zu. Innerhalb weniger Stunden erreichten die Polizei in der Nacht zum Freitag zwei Hilferufe.
Der erste Notruf ging am Feiertag um 20.52 Uhr auf der Einsatzleitstelle ein. Eine Angestellte (40) der Aral-Tankstelle auf der oberen Aktienstraße war nach ihren Schilderungen kurz zuvor von zwei bewaffneten Männern überfallen worden. Einer der Täter habe sie mit der Schusswaffe bedroht, der andere habe das Bargeld eingepackt. Die beiden Räuber sprachen nach Angaben der Tankstellen-Mitarbeiterin einen südosteuropäischem Akzent. Beide trugen dunkle Kleidung und Kopfbedeckungen, auf einer beigefarbenen Kappe sei ein Emblem, ähnlich einem Buchstaben, zu sehen gewesen.
Spürhund eingesetzt
„Wir waren schnell vor Ort, da sich ein Einsatzwagen in der Nähe aufhielt. Doch wir hatten Pech“, berichtet Polizeisprecher Peter Elke. Bei der Fahndung setzte die Polizei auch einen Spürhund ein.
Wenige Stunden später, um 1.52 Uhr, erreichte die Polizei ein weiterer Hilferuf. Ein 22- jähriger Angestellter eines Fast-Food-Restaurants mit Tankstelle an der Mellinghofer Straße rief um Hilfe. Auch hier war die Streife unmittelbar danach vor Ort, und auch diesmal waren die Räuber bereits nicht mehr zu finden. Die Polizisten befreiten den Angestellten. Die Täter hatten den jungen Mann gefesselt. Mit einer vorgehaltenen Pistole hatten sie den 22-Jährigen bedroht. Die Tat soll sich zwischen 0.30 und 1 Uhr ereignet haben. Die Täter nahmen Geld und Zigaretten mit.
Das Opfer beschrieb einen der Täter als etwa 1,85 Meter groß und schlank, mit dunkler, vermutlich südländischer Stimme, und den Komplizen als etwa 1,75 Meter groß und mit kräftiger muskulöser Statur. Er soll eine auffallend tiefe Stimme gehabt haben. Die Polizei geht davon aus, dass sich die Täter zuvor im Umfeld der Tankstellen aufgehalten haben und bitten mögliche Zeugen, sich zu melden.
Brutale Vorgehensweise
Die Täter gingen bei den Überfällen auf die Tankstellen sehr brutal vor: Auch am Dienstagabend an der Großenbaumer Straße wurde die Angestellte mit einem Messer bedroht. Gleich drei Täter waren Anfang Oktober beim Überfall auf die Tankstelle an der Zeppelinstraße beteiligt, auch hier setzten sie eine Waffe ein.
Die Polizei spricht von einer auffälligen Häufung. „Dabei ist bei Tankstellen nicht viel zu holen, oft nur Kleingeld“, sagt Peter Elke. Aber da bei Banken und Sparkassen nichts mehr zu holen sei, suchten sich Täter andere Orte.