Mülheim. .

Von Staus im morgendlichen Berufsverkehr in Richtung Süden können die Mülheimer ein Liedchen singen. Fröhlich sind die Töne naturgegeben nicht. Vor allem nicht seit Montag: Der Landesbetrieb Straßen NRW saniert seit neun Uhr morgens die Fahrbahndecke der B227 Kölner Straße in Ratingen-Breitscheid. Eine der wichtigsten innerstädtischen Verkehrsachsen wird damit drei Monate lang zum Nadelöhr – Verkehrsbehinderungen inklusive.

So zumindest beschreibt es Hans-Joachim Neubauer. Die Strecke Mülheim–Ratingen kennt er eigentlich wie seine Westentasche. Schließlich wohnt er direkt im „Grenzgebiet“, wie er es nennt, arbeitete jahrzehntelang am Flughafen Düsseldorf. Am Montag jedoch fand sich der Mülheimer plötzlich „im Chaos“ wieder: Halbseitige Fahrbahnsperrung, rot blinkende Baustellenampel kurz vor dem Real-Markt in Breitscheid, Umleitungsschilder. Von letzteren jedoch zu wenig: „Die Beschilderung war schlecht“, ärgert sich Neubauer. „Alles stockte, keiner wusste mehr wohin.“ Er selbst landete in einer Sackgasse – „dabei fahre ich die Strecke seit Jahrzehnten!“

„Die Ampelschaltung ist nicht richtig umgesetzt worden“

„Die halbseitige Sperrung der B227 hat an den ersten beiden Tagen zu Problemen geführt“, bestätigt Dietmar Giesen von Straßen NRW. Das habe vor allem an der Baustellen-Ampel gelegen: „Die Ampelschaltung ist nicht richtig umgesetzt worden.“ Ein kilometerlanger Rückstau bis in die Außenbezirke von Saarn und wütende Pendler waren die Folge. Der Landesbetrieb reagierte umgehend: „Wir haben die Ampelsteuerung modifiziert“, so Giesen. Die B1 bekomme mehr Grünzeiten, um Rückstau zu vermeiden. Und zwar „schnellstmöglich“.

Um Verwirrungen künftig zu vermeiden, habe man zusätzliche Schilder aufgestellt. „Die Umleitungsstrecke war zwar abgenommen, aber wir beäugen das ständig“, sagt Giesen. „Und wenn etwas nicht funktioniert. ändern wir das.“ Einen Tipp für alle Autofahrer hat er aber dennoch: „Wenn es geht, sollte man die Baustelle weiträumig umfahren.“ Denn Nadelöhr ist nun einmal Nadelöhr.