Mülheim.. Nach dem brutalen Überfall mehrerer Jugendlicher auf Studierende in der Mülheimer Gartenschau konnte die Polizei sechs Beschuldigte ermitteln. Den entscheidenden Hinweis gab eines der Opfer. Der Student recherchierte auf Facebook – und entdeckte, was einer der mutmaßlichen Täter dort gepostet hatte.
Einer der mutmaßlichen Täter hatte bereits eine Stunde nach der Tat im Internet auf seiner Facebook-Seite über die Schlägerei im Müga-Park berichtet. Mit diesem Hinweis konnte die Polizei sofort tätig werden. Am Tag danach nahm sie einen 17-Jährigen in der elterlichen Wohnung an der Mülheimer Straße vorläufig fest. In der Vernehmung gab er zu, den Geschädigten provoziert zu haben und so mit ihm in Streit geraten zu sein. Daraus habe sich dann eine Schlägerei entwickelt. Zu einem Raub sei es nicht gekommen, davon war die Polizei zunächst ausgegangen.
Bei den weiteren Vernehmungen gelang es den Beamten, fünf weitere Beschuldigte zu ermitteln, drei von ihnen sind 16 Jahre alt, zwei 18 Jahre. Alle leben in Mülheim. Bis auf einen seien sie alle bereits mit ähnlichen Delikten der Polizei bekannt, so eine Sprecherin der Polizei. Die Suche nach weiteren Beschuldigten dauert an. Nach Angaben der Studenten sollen zehn junge Leute an dem Überfall beteiligt gewesen sein.
Gegen die Beschuldigten liegt Strafanzeige wegen Körperverletzung vor. Die mutmaßlichen Täter sollen mit hoher Gewalt vorgegangen sein. Sie hatten die Studenten, die in einer Pause in der Müga spazieren gingen, umzingelt und dann angegriffen. Dabei kam es zu Verletzungen. Nur durch ihre Flucht in die Volkshochschule konnten sich die Studenten, darunter eine Studentin, retten. Eine sofort eingeleitete Fahndung blieb erfolglos.
Die Müga war zuletzt mehrfach Tatort gewesen. Angriffe auf Personen sowie Zerstörungen in Mülheims Erholungspark bereiten nicht nur der Polizei, sondern auch innerhalb der Stadtverwaltung vielen Kummer. Inzwischen wurden an der Camera Obscura Kameras installiert, um weiteren Beschädigungen vorzubeugen. Dies zeige Wirkung, heißt es. Ein von der MST beauftragter Wachdienst bestreift zudem die Müga. Auch die Polizei nimmt den Park verstärkt in den Blick, sagt aber auch: „So ein offenes, riesiges Gelände kann nicht umfassend und schon gar nicht ständig kontrolliert werden.“ Wichtig ist daher aus Sicht der Ordnungsbehörden die Kontrolle durch die Bürger: Schlägereien wie Zerstörungen sollen umgehend gemeldet werden.