Mülheim.. Warum ein Duisburger an der Schloßstraße einen Leerstand beseitigt.

Über drei Jahre lang stand das Corazon an der Schloßstraße, Ecke Kohlenkamp leer, bot sich keine Perspektive. Jetzt arbeiten die Handwerker in der Gaststätte und je nachdem, wie schnell die Lieferanten der Sitzmöbel sind, könnte das Lokal bereits Ende des Monats öffnen. Ob man sich darauf freuen soll und ob damit eine Aufwertung verbunden ist, steht allerdings auf einem ganz anderen Blatt. Um das zu beurteilen, sollte man zunächst abwarten und dem Neuen eine Chance geben. Das ist der Duisburger Heinrich van Kempen.

Wie bei einer Frau

68 Jahre alt ist er, hat lange in Mülheim gelebt und seit 60 Jahren, wie er selbstironisch sagt, gastronomische Erfahrungen. Bereits seine Eltern hatten eine Gastwirtschaft, in der er schon früh geholfen hat. In Duisburg führt er das Heinrichs an der Königstraße, was in den Beurteilungen im Internet nicht gerade glänzen kann. So ist vom bedauerlichen Niedergang eines Traditionslokals zu lesen. Daneben hat er nach eigenen Angaben mehrere Lokale, die er vermietet.

Was ihn an Mülheim reizt? Er habe mal wieder einen Spaziergang durch die Stadt gemacht, feststellen müssen, dass hier ja fast gar nichts sei und dann auf das leer stehende Ladenlokal gestoßen. „Das ist wie bei einer Frau. Entweder sie gefällt einem oder sie tut es nicht.“ Der Standort hat ihm gefallen. Und in seinem Schloßtreff, wie das Lokal heißen soll, wird es sogar zwei von einander getrennte Bereiche geben.

"Kneipe pur"

Von der Schloßstraße kommt man in die Raucherkneipe, so lange das zumindest noch erlaubt sei. „Kneipe pur“, nennt er sein Konzept. Aus dem Hahn kommen hier Köpi, Erdinger und Diebels. Urig soll es sein, mit viel Kupfer am Tresen, aber insgesamt hell. Davon getrennt ist die Weinstube mit Sitz- und Stehtischen, die vom Ambiente wesentlich dunkler sein soll.

Gemütlich soll’s werden. Hier möchte er eine breite Palette von Weinen offen und in Flaschen anbieten. Welche? „Alle“, sagt er zunächst, welche das konkret sind, das muss er noch mit dem Lieferanten klären und wird sich dann auch im Laufe der Zeit erweisen. „Hier kann man auch mal ein Stück Serrano-Schinken essen“, kündigt er an, ansonsten war es das mit Speisen erst einmal. Ob er auch eine Außengastronomie anbietet, muss er noch mit der Stadt abklären.