Mülheim. Bei ihren Ermittlungen nach einem Raub auf einen 15-Jährigen am U-Bahnhof Eichbaum in Mülheim-Heißen ist die Polizei auf einen 14-Jährigen gestoßen, der den Schüler erpresst und zum Diebstahl animiert haben soll. Der Schüler ist bereits wegen ähnlicher Delikte aufgefallen.
Der Raub auf einen 15-Jährigen an der U-Bahn-Haltestelle Eichbaum am Freitag, 20. April, ist offenbar aufgeklärt. Wie die Polizei mitteilte, konnte am Mittwoch ein 14-Jähriger an seiner Schule festgenommen werden, der noch mehr auf dem Kerbholz haben soll. Unter anderem soll er einen Mitschüler (15) zu Straftaten erpresst haben.
Weil der Raub am Eichbaum, bei dem die jugendlichen Täter ihr Opfer mit einem Teppichmesser bedrohten, in der Mittagszeit geschah, ermittelte die Polizei auch an einer nahe gelegenen Schule. Dort hatte ein Schüler (15) sein Wissen von der Tat einem Sozialarbeiter anvertraut. Der Polizei berichtete der Junge, dass er von dem 14-Jährigen erpresst wurde: Er sollte für ihn mehrere iPods stehlen.
14-Jähriger holte seine Cousins zur Verstärkung
Als der Jüngere ihm mit Gewalt durch seine große, aus Südosteuropa stammende Familie gedroht habe und diese auch schon per Handy verständigte, willigte das Opfer aus Angst ein. Auf dem Weg zum Einkaufszentrum stieß ein angeblicher Cousin des 14-Jährigen dazu. Die beiden Verwandten überfielen dann den 15-Jährigen am Eichbaum, so die Polizei. Der Erpresste sei dann weitergelaufen, um nicht mit der Tat in Verbindung gebracht zu werden.
In einer Elektronikabteilung eines Ladens sollte der Erpresste dann für das Raubduo stehlen. Zum Diebstahl der iPods kam es dann allerdings doch nicht, weil der erpresste 15-Jährige die Geräte wieder zurück ins Regal gelegt hatte. Kaufhausdetektiven war das Trio aufgefallen, sie nahmen die Personalien auf und warfen die drei aus dem Geschäft. Doch damit nicht genug: Auf dem Weg zurück zur U-Bahn trat der angebliche Cousin einem entgegenkommenden Jugendlichen in den Bauch. Auf dem Bahnsteig angekommen, liefen die beiden angeblichen Verwandten wieder zurück, um den getretenen Jungen zu berauben, während der 15-Jährige auf dem Bahnsteig blieb, so die Polizei.
Polizei sucht ein weiteres Opfer des 14-Jährigen
Als sie zurückkamen, berichteten sie dem Erpressten, sie hätten wieder mit dem Teppichmesser gedroht, doch sei ein Erwachsener ihrem Opfer zu Hilfe gekommen, hätte die Tat vereitelt. Die Polizei bittet das letzte Opfer und den Helfer, sich als Zeugen zu melden.
Der 14-Jährige zeigte sich polizeierfahren, machte keine Angaben, auch nicht zu seinem angeblichen Cousin, der der Polizei namentlich aber bekannt ist. Der 14-Jährige, der der Polizei wegen ähnlicher Delikte aufgefallen ist, wurde erkennungsdienstlich behandelt. Er wird sich, so die Polizei, vor dem Jugendrichter verantworten müssen.