Mülheim.
Schon im Vorwort zum ersten Band zur Mülheimer Unternehmergeschichte, der die Gründer des 18. und 19. Jahrhunderts vorstellt, verlieh der Herausgeber, Prof. Horst Wessel, der Hoffnung auf einen Nachfolgeband Ausdruck.
Sechs Jahre später ist es soweit: Am Dienstag konnte der Historiker den zweiten Sammelband „Mülheimer Unternehmer und Pioniere im 19. und 20. Jahrhundert“ vorstellen, der wieder im Auftrag des Förder- und Trägervereins Gründer- und Unternehmermuseum Mülheim an der Ruhr entstanden ist.
Von der Ledererzeugung bis hin zu Einzelhandel und Wissenschaft
Geordnet nach Branchen – von der Ledererzeugung über Speditionen bis hin zu Einzelhandel und Wissenschaft – werden ausgesuchte Gründer und Unternehmerfamilien in neun Kapiteln porträtiert. Verschiedene Autoren, darunter auch die Mülheimer Journalisten Frank Meßing und Thomas Emons, widmeten sich den 30 Unternehmen und Unternehmern und dokumentieren damit die jüngere Geschichte der Mülheimer Wirtschaft nach dem ersten Weltkrieg.
In einer Feierstunde, die in einer ehemaligen Stinnes-Villa – heute der Sitz der Schafstall-Gruppe – einen würdigen wie passenden Rahmen fand, verwies Herausgeber und Autor Wessel ausdrücklich auf die wachsende Bedeutung der Frauen als Unternehmenslenkerinnen und Geschäftsführerinnen.
Lob für die Innovationskraft der lokalen Wirtschaft
Zuvor hatte die Oberbürgermeisterin vor den Gästen, darunter Vertreter der Mülheimer Wirtschaft, der vorgestellten Unternehmerfamilien sowie die Autoren, an den Aufstieg der Stadt mit der Kohle-, Eisen- und Lederindustrie erinnert und die Innovationskraft der lokalen Wirtschaft gelobt.
Heinz Lison vom Unternehmerverband Mülheimer Wirtschaftsvereinigung erinnerte in seinem Grußwort an den Luftwerbung-Pionier Theodor Wüllenkemper, dem das Buch ebenfalls einen Beitrag widmet. Wüllenkemper konnte das fertige Buch nicht mehr in den Händen halten, weil er Anfang Februar verstarb.