Mülheim.

Im Januar wurden sie abgenommen: die vier Fresken von Carl Altena. Jetzt hängt die Kunst am Bau wieder im Rathaus. In der neuen Rotunde haben die Mitarbeiter des städtischen Kommunikationscenters besten Blick auf die in den 1960er-Jahren geschaffenen Werke.

Dazwischen lagen laut dem restaurierenden Unternehmen, Wilhelm Derix Werkstätten für Glasmalerei und Mosaik, turbulente Monate, in denen Teile der Fresken zerstört wurden. In vier Kisten, berichtet Geschäftsführerin Elisabeth Derix, hätten ihre Mitarbeiter die Fresken im Januar 2011 verpackt. Diese wurden im Rathauskeller eingelagert – bis das Grundwasser anstieg. Dann, sagt Elisabeth Derix, seien die Kisten wohl von Bauarbeitern aus dem nassen Keller geholt und „herumgeschoben“ worden. Dabei sei eine heruntergefallen. „Ein 1 m² großes Stück ist in 32 Teile zerbrochen“, sagt Elisabeth Derix.

Erfahren haben die Restauratoren der Kaiserswerther Firma das jedoch erst im September, als sie offiziell den Auftrag für die Restauration erhielten – und die Frist für die Fertigstellung: 19. Dezember. Laut Elisabeth Derix eigentlich zu wenig Zeit für den Umfang der Arbeiten. „Wir haben überlegt: Kann man das retten? Aber ich habe gesagt: Das m u s s man retten.“

Kunst am Bau

Auch Christina Holz, Sprecherin der Bauherrin SWB, nennt den Zeitplan „ambitioniert“. Dass jedoch bei einem „Bauvorhaben dieser Größenordnung“ Unfälle passierten und etwas zu Bruch gehe, sei normal. Dennoch, betont sie, „war es unser oberstes Bestreben, die Kunst am Bau zu erhalten“.

Im Fall der Altena-Fresken sorgten dafür drei Fachleute, darunter ein Mosaikmeister. Sie egalisierten alle Teile auf eine Dicke von drei bis vier Zentimetern, verklebten die Brüche, ergänzten fehlende Teile und bereiteten die Wand vor, um die Fresken dort gereinigt anzubringen. Schließlich wurden die Einzelstücke mit Lasuren nachbearbeitet. Am 20. Dezember war alles – bis auf eine noch fehlende Umfassungsfuge – geschafft.

Dennoch fehlt noch Kunst im Rathaus: das Siepmann-Mosaik. Bereits 1964 brachte es das Unternehmen von Elisabeth Derix im inzwischen abgerissenen Neubau an die Wand und nahm es vor dessen Abriss wieder ab. Auch das Mosaik wird in Kisten im Keller gelagert – diesmal allerdings in Kaiserswerth.