Mülheim. .

Neben der Piratenpartei haben mittlerweile auch die Stadtverwaltung und die Fraktion von Bündnis’90/Die Grünen ihre Konzepte zur zukünftigen Ausrichtung des Nahverkehrs in Mülheim präsentiert. Die WAZ dokumentiert heute Pläne für die Buslinien, beginnend mit den Vorstellungen der Stadtverwaltung, die in der Summe eine Einsparung von 171 781 Euro bringen sollen.

Linie 129 (Rhein-Ruhr-Zen­trum – Heißen – Winkhausen – Dümpten – Styrum – OB-Alstaden): Der Bus soll werktags auch nach 20 Uhr noch eine Fahrt von Alstaden bis nach „Heißen Kirche“ starten, um das Einkaufszentrum „Am Heifeskamp“ in Dümpten besser anzubinden.


Linie 132 (Kattowitzer Straße – Mintard): Die Linie soll verkürzt werden und nur mehr vom Hauptbahnhof über ­Broich und Saarn nach Mintard rollen.

Linie 151 (Boverstraße – Kettwig): Die Linie soll ihren nördlichen Ast zwischen Boverstraße in Winkhausen und Hauptbahnhof verlieren. Dafür soll der Linienweg der 132 vom Hauptbahnhof nach „Heißen Kirche“ bzw. zeitweise bis zur Kattowitzer Straße übernommen werden.

Linie 131 (Flurstraße – Selbeck – Saarn – Broich – Hauptbahnhof): Die von Breitscheid kommende Linie soll über den Hauptbahnhof hinaus verlängert werden – und zwar um den abgetrennten Ast der 151 bis zur Boverstraße in Winkhausen. Bereits umgesetzt ist die Kappung der Linie auf Ratinger Stadtgebiet.

Linie 134 (Saalestraße – Speldorf – Broich – Schulzentrum Saarn): Die Linie soll im Hafengebiet nicht mehr über die Emmericher, sondern mit neuer Haltestelle über die Hansa­straße fahren. Ferner soll sie am anderen Linienende das Schulzentrum Saarn nicht mehr direkt über die als zu eng angesehene Lehnerstraße ansteuern, sondern an der Straßburger Allee ihre Endhaltestelle finden.

Linie 135 (Schleuse Raffelberg – Hafen – Hbf.): Diese Buslinie soll künftig nicht mehr durch Broich (über Brandenberg) verkehren, sondern ihren Weg grundsätzlich über den Hafen nehmen. Die Angebotskürzung in Broich sei kein Pro­blem, so die Stadt. Dort verkehre die Linie 122.

Linie 136 (E-Haarzopf – Heißen – OB): Eine kleine Änderung ist für die Durchfahrt durch Oberdümpten geplant. Hier soll die Linie zwischen den Haltestellen „Dümpten Friedhof“ und Agnesstraße künftig auch die Schule am Hexbachtal andienen.

Nachtexpress: Die Stadt will den Betrieb des Nachtnetzes um eine Stunde auf 22.30 Uhr vorziehen und dadurch rund 150 000 Euro einsparen.

Der Fraktion von Bündnis’90/Die Grünen reichen die Pläne der Verwaltung nicht aus, um „wesentliche Probleme“ im Netz zu beheben (mangelhafte Verbindungen einzelner Stadtteile, unnötige Umstiegsnotwendigkeiten). Gefordert sind eine stadtteilverbindende Ringlinie und mehr Direktverbindungen, die durch eine Fusion von Buslinien möglich seien. Benachbarte Stadtteile sollen besser verbunden werden. Weiterer Kritikpunkt im Papier der Grünen: „Das Angebot ist teilweise sehr unausgewogen.“ So gebe es etwa auf der Kölner Straße, wo es wenige Anwohner gebe, nach Selbeck gleich drei Linien mit vier Fahrten pro Stunde, wohingegen es im nördlichen Heißen (Frohnhauser Weg, Klotzdelle) trotz viele potenzieller ÖPNV-Kunden nur eine Linie mit nur einer Fahrt pro Stunde gebe.

Zu guter Letzt: Die Vorverlegung des Nachtnetzes lehnen die Grünen ab.

Info: Die Pläne der Stadtverwaltung zur „Liniennetzoptimierung“ sind im Ratsinformationssystem online unter komplizierter Adresse zu finden. Sie lautet www.muelheim-ruhr.de/buerger/vo020.asp?VOLFDNR=14099&options=4. Die Grünen präsentieren ihre Vorstellungen direkt auf der Startseite ihrer Homepage (www.gruene-mh.de). Die Piratenpartei will ihr Konzept in Kürze online stellen: https://wiki.piratenpartei.de/NRW-Web:Stammtische; schließlich „Mülheim“ wählen.