Verspätungen, fehlende Informationen, defekter Aufzug, kaputte Rolltreppen – für Günter Walkenhorst ist der Umstieg von Auto auf Straßenbahn alles anderes als zufriedenstellend verlaufen.

„Am Heuweg mussten meine Frau und ich letztens wieder 40 Minuten warten, bis die nächste Bahn kam. Informationen darüber, wieso, weshalb und wie viele Bahnen ausfallen würden, gab’s nicht. An der Haltestelle „Schloß Broich“ funktionierten dann weder Aufzug noch Rolltreppe. Für jemanden, der schlecht zu Fuß ist, eine Katastrophe. Wir mussten uns die Treppe hinauf quälen.“ Die Mängel, betont Walkenhorst, seien beileibe keine Einzelfälle.

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Von DerWesten

MVG-Pressesprecher Nils Hoffmann betont, dass für Verspätungen nicht automatisch die Bus- und Bahnfahrer verantwortlich gemacht werden dürften. „Am 12. Oktober fielen auf der Linie 102 zwei Bahnen aus. Der Grund: Nach einem Verkehrsunfall waren die Schienen blockiert.“ Doch warum wurden die wartenden Fahrgäste nicht über die Anzeigetafeln an der Haltestellen informiert? „Die Leitstelle hat die Aufgabe, dass Verspätungen angezeigt werden. Weshalb das in diesem Fall nicht passiert ist, kann ich nicht sagen. Menschliches Versagen, nehme ich an.“ Hoffmann weist auf ein Problem in der Leitstelle hin: „Meldet ein Fahrer zum Beispiel einen Unfall oder sonst irgendwas Wichtiges, dann müssen die Kollegen in der Leitstelle ganz schnell Ersatzbahnen, Ersatzbusse, Ersatzfahrer oder anderes organisieren.“ Die Folge: Die Information der wartenden Kunden könne dann schon mal zu kurz kommen. Zwar ist Mülheim nicht mit München zu vergleichen, wo rund um die Uhr gleich mehrere Mitarbeiter nur für die Fahrgastinformation zuständig seien, aber: „Wir überlegen, wie wir die Aufgabenbereiche entkoppeln können.“

Zurück zur Haltestelle Broich. Hoffmann bestätigt, dass es dort verstärkt Probleme gibt. „Der Grund ist Vandalismus. Den gibt es dort vermehrt. Immer wieder werden die Rolltreppen mutwillig gestoppt.“ Und jedes mal muss ein Mitarbeiter kommen, um sie wieder in Gang zu setzen. Damit das nicht mehr nötig ist, will die MVG nach und nach alle Rolltreppen so umstellen, dass sie per Fernstart wieder ans Laufen gebracht werden können. Was den Aufzug betrifft, kann Hoffmann noch keine Entwarnung geben: „Der bleibt bis auf weiteres außer Betrieb. Wir warten immer noch auf Ersatzteile. Die Spezialteile hat der Hersteller nicht auf Lager.“