Mülheim. .
Die Saarner Orgeltage sind ein fester Bestandteil der Kultur über Mülheim hinaus in der Region. Auch in diesem Jahr halten wieder angesehene Domorganisten und internationale Musiker Einzug in die Klosterkirche mit ihrer klangschönen Schwalbennestorgel.
Trinity College Choir
Ein besonderer Höhepunkt wird das Konzert mit dem „Trinity College Choir“ aus Cambridge sein, „der zu Recht zu den renommiertesten Ensembles weltweit gehört“, sagt der Künstlerische Leiter Werner Schepp. Der Chor aus rund 30 Studierenden unter Leitung von Stephen Layton wurde kürzlich im „Gramophone Magazine” zum fünftbesten Chor der Welt gewählt. Die lange Chortradition reicht bis ins 14. Jahrhundert zurück.
Das Publikum darf sich auf Künstler freuen, die ihre Musik schon in die ganze Welt getragen haben. Cambridge eröffnet die Reihe am Freitag, 16. September, 20 Uhr, u.a. mit Werken von Heinrich Schütz, Thomas Tallis, Henry Purcell, Johann Sebastian Bach und Johannes Brahms.
Hoher Dom Bamberg
Das zweite Konzert am Sonntag, 18. September, 20 Uhr, gestaltet Professor Markus Willinger, der Organist am Hohen Dom zu Bamberg. Willinger zählte bei seiner Berufung zum Domorganisten zu den jüngsten unter seinen Kollegen. 1967 in Niederbayern geboren, absolvierte er seine Ausbildung in München in der Meisterklasse des legendären Münchener Domorganisten Franz Lehrndorfer und anschließend bei Daniel Roth in Paris. In seinem Programm stehen Toccatenformen von Buxtehude, Bach und Muffat freien Improvisationen über Choräle gegenüber.
Sturm aus Rottenburg
Auf Willinger folgt Professor Ruben Johannes Sturm, Organist am Hohen Dom zu Rottenburg, der das dritte Konzert am Mittwoch, 21. September, 20 Uhr präsentiert. Sturm wurde 1979 geboren und studierte an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main Kirchenmusik und Künstlerisches Orgelspiel. Studien und Meisterkurse führten ihn u.a. zu Jean Guillou und Daniel Roth nach Paris, zu Michael Radulescu nach Wien und zu Almut Rössler nach Düsseldorf. Er erhielt mehrfach Preise und Auszeichnungen: So gewann er bereits 2002 beim Internationalen Orgelwettbewerb „Arthur Piechler und Heinrich Kaspar Schmid“ in Landau/Isar den zweiten Preis. Das Programm stellt Werke unterschiedlichster Stilepochen vor: von Buxtehude über Bach zu Liszts Präludium und Fuge über den Namen Bach bis zu Messiaen. Aber der Bereich der Improvisation ist auch hier repräsentiert: vier Skizzen zu gregorianischen Themen runden das Konzert ab.
Schwab aus Essen
Mit Jörg Josef Schwab, Organist am Hohen Dom zu Essen, gestaltet ein Mann der Region das diesjährige Abschlusskonzert am Sonntag, 25. September, 20 Uhr. Schwab, 1976 in Bayern geboren, erhielt Orgelunterricht bei Winfried Bönig, dem heutigen Kölner Domorganisten und mehrfachem Gast der Saarner Orgeltage. Es folgten das Studium der Schul- und Kirchenmusik in Freiburg, Mainz, Berlin und Amsterdam. Er war Preisträger bei mehreren Orgelimprovisationswettbewerben. Von 2006 bis 2008 war er als Regionalkantor im Bistum Trier und Lehrbeauftragter an der Musikhochschule in Mainz.
Schwabs facettenreiches Programm präsentiert Werke des 18. bis 20. Jahrhunderts: Johann Sebastian Bach, Joseph G. Rheinberger und schließlich Hans Fr. Micheelsen als Repräsentant des 20. Jahrhunderts.
Zwei stilistisch gänzlich unterschiedliche Improvisationen runden sein Programm ab: neben einem klassischen Concerto im Barockstil steht die zweite Improvisation unter dem Motto: Neues geistliches Lied meets Jazz.