Mülheim.

Mit Trickdieben hat es die Polizei Essen/Mülheim immer wieder zu tun – aber es ist doch zurückgegangen, hat Polizeisprecher Peter Elke beobachtet. „Manche Sachen haben wir nicht mehr so häufig.“

Aber es kommt noch immer vor: Vor zwei Tagen wurde eine 87-Jährige in Essen-Bedingrade an der Grenze zu Dümpten von einer unbekannten Frau getäuscht, die vorgab, sie aus dem Krankenhaus zu kennen. Die Seniorin, die sich tatsächlich vor kurzem im Krankenhaus hatte behandeln lassen müssen, ließ die Unbekannte ein. Am Ende fehlten der Frau mehrere hundert Euro.

Zahl der der gelungenen "Enkeltricks" sinkt

Manchmal bleibt es beim Versuch. Beispiel „Enkeltrick“: Bis Mitte August haben es in diesem Jahr zwar 48 „falsche“ Enkel in Essen und Mülheim versucht, aber nur bei drei Opfern gelang es den Tätern auch, sie um ihr Geld zu bringen. Im letzten Jahr, seien die Zahlen noch dreistellig gewesen, so die Polizei. Peter Elke nimmt an, dass die Warnungen der Polizei inzwischen verstärkt bei den Senioren ankommen – sei es durch die Medien, durch Familienmitglieder, Nachbarn oder Pflegekräfte – jedenfalls sind viele Ältere gewarnt und lassen sich nicht mehr so leicht austricksen.

Ob Enkel-, Zettel- oder Wasserwerkertrick – zum Opfer werden meist Ältere. „Sie sind oft hilfsbereiter und entgegenkommender als Jüngere, die von vornherein misstrauischer sind“, weiß Peter Elke. Und das nutzen diese Trickbetrüger schamlos aus, um Senioren um ihr Hab und Gut zu bringen.

Hilfsbereitschaft von Senioren wird ausgenutzt

Den Tätern geht es nur darum, in die Wohnung gelassen zu werden, erinnert die Polizei. Dazu werden Notlagen vorgetäuscht und es wird an die Hilfsbereitschaft der Älteren appelliert (Zetteltrick), eine Befugnis, die Wohnung betreten zu dürfen wird vorgegeben (Wasserwerkertrick) oder eine persönliche Beziehung behauptet – wie eben beim Enkeltrick.

Die Polizei warnt davor, unbekannten Besuchern zu öffnen. Lieber sollte man einen Nachbarn hinzuziehen oder den Besucher zu einem späteren Zeitpunkt bestellen, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist. Auch im Telefongespräch solle man sich keinesfalls familiäre oder persönliche Informationen entlocken lassen, rät die Polizei.