Mülheim. .

Mit einem Heimsieg endete das Karriere-Debüt von Molly Filia am Samstag auf der Galopprennbahn am Raffelberg.

Die von Lokalmatador Uwe Ostmann (72) für das Gestüt Auenquelle von Karl-Dieter Ellerbracke (Rödinghausen) und Peter-Michael Endres (Duisburg) trainierte Stute ließ der Zweijährigen-Konkurrenz in einem 1400 Meter-Rennen (5100 Euro) keine Chance. Unter Jockey Koen Clijmans (Belgien) setzte sich Molly Filia im Endspurt gegen zwei weitere Stuten und drei Hengste durch.

„Ich bin mir sicher, dass Molly Filia nach diesem Auftritt zur Jahrgangs-Spitze bei den Stuten gezählt werden muss“, resümierte Ostmann zufrieden. Der Trainer-Routinier stellte einmal mehr unter Beweis, warum er als Spezialist für zweijährige Pferde gilt. Beim zweiten Start eines Nachwuchs-Galoppers aus dem Ostmann-Quartier in dieser Saison gelang auch der zweite Sieg.

Gegen starke Konkurrenz gewonnen

Ein Lob ging auch an Jockey Koen Clijmans, der zuletzt wegen eines Wirbelbruchs eine Pause einlegen musste. „Koen hat gut erkannt, dass er die Stute bei dem schnellen Tempo zunächst zurücknehmen musste. Im Endspurt hatte Molly Filia die größten Reserven“, lobte Ostmann.

Mitbesitzer Peter-Michael Endres war ebenfalls rundum zufrieden. „Molly Filia hat gegen sehr starke Konkurrenz gewonnen. Das lässt hoffen“, so der Präsident des Düsseldorfer Rennvereins.

Der Zielrichter in Mülheim erkannte einen sicheren Sieg der Mitfavoritin Molly Filia mit einer Länge vor Fuscano mit Alexander Pietsch (Köln) im Sattel für das Gestüt Ittlingen (Werne) von Janet Leve-Ostermann und Manfred Ostermann.

Stallinternes Duell

Trainer Uwe Ostmann hat die weitere Marschroute für Molly Filia bereits abgesteckt. Im Rahmen der Großen Woche (27. August bis 4. September) auf der Galopprennbahn in Iffezheim bei Baden-Baden soll die Auenquellerin ein hoch dotiertes Auktionsrennen bestreiten. „Molly Filia sollte nicht die schlechtesten Chancen auf die Siegprämie von 50.000 Euro haben.“

Jockey- und Trainer-Legende Hein Bollow (Köln), der einmal mehr unter den Besuchern am Raffelberg war, hatte zum Auftakt in einem mit 3500 Euro dotierten Araber-Rennen einen Doppelsieg des niederländischen Besitzertrainers Gerard Zoetelief (Texel) gesehen.

Die vierjährige Stute Mirabella de Sol und der dreijährige Hengst Gazel T hatten sich bereits eingangs der Zielgeraden etwas vom Rest des Feldes abgesetzt. Das stallinterne Duell entschied Mirabella de Sol mit Jockey Stephen Hellyn aus Belgien nach Kampf mit einem Kopf knapp für sich. Sieben Längen betrug der Vorsprung von Gazel T unter Alexander Pietsch auf die drittplatzierte Clairlune mit Marian Falk Weißmeier (Sonsbeck).

30 Km Strand zum Training

Gerard Zoetelief war nach seinem Doppelsieg aus dem Häuschen. „Ich habe zwar schon einige Rennen gewonnen. Dass aber zwei meiner Pferde auf den ersten beiden Plätzen landen, kommt wirklich nicht allzu häufig vor“, strahlte der Niederländer, der für seinen Erfolg eine Erklärung parat hatte. „Ich habe auf der Insel Texel 30 Kilometer Sandstrand zum Training zur Verfügung.“

Für Jockey-Champion Eduardo Pedroza (Gütersloh) hatte der dritte und letzte Renntag der Saison am Raffelberg nicht optimal begonnen. Weil sein Zug erst mit 20 Minuten Verspätung eingetroffen war, kam der viermalige Deutsche Meister verspätet auf der Rennbahn an und konnte seinen geplanten Ritt mit Pepy Neferkare in der Auftaktprüfung nicht ausführen. Pedroza nahm es mit Humor. „Gegen die Bahn kannst du nichts machen.“

In den insgesamt neun Rennen beim Saisonfinale am Raffelberg wurden 91.404 Euro umgesetzt. Davon wurden 40 500 Euro außerhalb der Bahn gewettet.