Bienen. .
In gleich zwei Disziplinen hätte er Chancen aufs Treppchen. Mit seiner rostroten Brust, dem kräftig roten Schwanzgefieder, der schwarzen Gesichtszeichnung und dem weißen Stirnstrich kann der männliche Gartenrotschwanz bei jedem Cat-Walk der Vögel bestehen. Aber auch sein Gesang lässt aufhorchen. „Es sind leicht wehmütige Strophenphrasen“, beschreibt Mareike Büdding die Balzgesänge des Zugvogels, der hier früher häufig anzutreffen war. Weil sich sein Lebensraum immer mehr verkleinert, hat der NABU ihn zum Vogel des Jahres 2011 erklärt.
Vogelhochzeit und
Familienplanung
Diplom-Landschaftsökologin Mareike Büdding, seit Oktober 2009 für Ornithologie und Botanik beim Naturschutzzentrum in Bienen aktiv, kennt die Gewohnheiten des schlanken Vogels ganz genau. „Wenn die Witterung es zulässt, kommen die ersten Gartenrotschwänze schon Anfang April wieder zu uns“, weiß sie. Nach der Balz geht es Schlag auf Schlag mit Vogelhochzeit und Familienplanung. Wohnung beziehen die Vögel in Astlöchern, Specht- und Baumhöhlen.
Wohnung darf nicht
zu dunkel sein
„Daher sind Kopfweidenreihen und alte Obstwiesen ideal“, weiß die 26-Jährige. Auch in Parks und Grünanlagen mit altem Baumbestand fühlt sich der Phoenicurus phoenicurus, so sein lateinischer Name, wohl. Wer ihn sehen und hören will, hat gute Chancen in Reeserward, direkt am Wahrsmannshof in Bergswick und in der Hetter. Dort hat der Sänger im vergangenen Jahr seine Jungen groß gezogen. Sein Gesang fiel der Landschaftsökologin bei Kartierungen anderer Vögel auf.
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Den früheren Gartenbewohner zurück in Hausnähe zu locken, ist nicht einfach. Alter Baumbestand ist Voraussetzung, die Grasnarbe darf nicht verdichtet sein, statt dessen muss es vegetationsarme Bereiche geben. Insekten- und Pflanzengifte sollte man im Regal lassen. Nur dann fühlt sich der Gartenrotschwanz wohl und findet genügend Käfer und Spinnen. Die jagt er meist von in Bodennähe befindlichen Zweigen aus. „Auch Beeren und Früchte schmecken ihm“, weiß Mareike Büdding.
Und noch eines liebt er: Wohnungen, die nicht zu dunkel sind. Wer für den Gartenrotschwanz einen Nistkasten aufstellt, sollte ein ovales, nicht zu kleines Einflugloch hineinsägen. Sitzt der Vogel im Einflugloch, muss immer noch rechts und links Licht in den Kasten fallen.