Mülheim. Zwei Wochen nahm sich der Mülheimer Thomas Schweers Zeit, um im sonnigen Kenia einen Rekord im Gleitschirmfliegen aufzustellen. Mit Freunden machte er sich auf den Weg und an die Arbeit - und am Ende wurden es sogar zwei Weltrekorde.

Zwei Wochen nahm sich der Mülheimer Thomas Schweers Zeit, um im sonnigen Kenia einem Rekord entgegenzufliegen. Der leidenschaftliche Gleitschirmflieger, aktiv beim sauerländischen Flugzentrum Elpe, reiste mit seinen Mitstreitern Nina Brümmer, Reinhard Vollmert, Markus Schapler und Burkhard Martens ins Kerio Valley. Das Gebiet ist beliebt bei Fliegern: Aus einer Höhe von gut 2300 Metern kann man sich hier in die Lüfte „stürzen“.

Viel Arbeit und sportliche Höchstleistungen

Was ein wenig nach Urlaub klingt, war allerdings viel Arbeit und sportliche Höchstleistung. Das sollte nicht unbelohnt bleiben: Ein Weltrekord im Tandem- und im Einzelflug sprangen dabei heraus.

Während Schweers in seiner Freizeit die Luft unsicher macht und auch als Fluglehrer für interessierte Gleitschirm-Neulinge agiert, sorgt er ansonsten tagtäglich für Sicherheit auf Mülheims Straßen: Als Fahrlehrer in der Fahrschule „ExtraDrive“.

Parallelen zwischen beiden Tätigkeiten gebe es zwar „eher nicht“, Spaß macht ihm aber beides. Doch: „Im Sommer wenn das Wetter schön ist und die Freunde aus dem Sauerland anrufen und fliegen wollen, dann ist das schon manchmal hart“. Aber Thomas Schweers sieht das positiv: „Da hat man dann zumindest was, worauf man sich freuen kann!“

"Ich bin den ganzen Tag in der Luft"

Die Familie steht dabei hinter ihm und dem spektakulären, zeitaufwändigen Hobby. „Wenn ich beispielsweise in den Alpen unterwegs bin, dann sind sie auch immer dabei“, berichtet er. Doch nach Kenia fliegt er - nunmehr seit sieben Jahren - dann doch mit seinen Flugkumpanen. „Im Hotel dort gibt es nicht viel, keinen Pool oder so. Da bin ich wirklich den ganzen Tag in der Luft und meine Frau bleibt lieber zuhause.“

Mit in Kenia war hingegen Burkhard Martens, laut Schweers „einer der besten Gleitschirmflieger überhaupt“. Er hatte die Idee, den Rekordversuch zu starten, scheiterte aber selber leider an nur einem Stundenkilometer Fluggeschwindigkeit. Beim Gleitschirm fliegen spielt eben auch das Wetter immer eine entscheidende Rolle.

Freiheit und Natur genießen

Wie Thomas Schweers auf die Idee kam, mit diesem Sport anzufangen, weiß er noch genau: „Im Skiurlaub habe ich sie fliegen sehen und dachte sofort – das will ich auch!“ Von ganz weit oben kann er die Freiheit und die Natur genießen. Dann ist er glücklich.

Im direkten Mülheimer Umfeld gibt es keine Flugschule für Gleitschirmflieger, „da muss mann schon ins Sauerland fahren“, sagt Schweers. Das nimmt er aber gern auf sich und legt es auch anderen Interessierten wärmstens ans Herz: „Nachwuchs können wir immer gebrauchen!“ Und Neulinge können nun stolz behaupten, vom Weltrekordhalter unterrichtet zu werden.