Mülheim. .

Öko auf der Linie 124: Seit Montag ist einer von weltweit nur fünf aktiven Hybridbussen auf Mülheims Straßen unterwegs. Ein Jahr wird getestet und ausgewertet, doch gekauft ist er schon.

Einer von weltweit nur fünf aktiven Hybridbussen ist seit Montag auf Mülheims Straßen unterwegs. Amsterdam, Mailand, Krefeld, Mülheim – diese Aneinanderreihung dürfte der Stadt Mülheim gewiss gefallen. Die MVG verspricht eine immense Reduzierung des CO2-Ausstoßes, geringere Betriebskosten und höhere Qualität für den Fahrgast. Ein Jahr wird getestet und ausgewertet, doch gekauft ist er schon.

„Mit dem Beitritt zum Klima-Bündnis 1993 hat sich Mülheim dazu verpflichtet, den Kohlendioxid-Ausstoß alle fünf Jahre um zehn Prozent zu reduzieren“, erklärt Umweltdezernentin Helga Sander. „Dabei haben wir großen Wert darauf gelegt, diesen Bus zu bekommen.“ Mit dem „Wir“ nennt Frau Sander die Via Verkehrsgesellschaft, die sich aus einer Kooperation der Städte Mülheim, Essen und Duisburg zusammensetzt, und gemeinsam den ersten Hybridbus finanziert hat. Ausgesucht für die Testphase wurde die Linie 124. „Dort sind die Streckenverhältnisse sehr unterschiedlich und somit am besten geeignet für Qualität-Tests“, erklärt Projektleiter Martin Dreps.

Vier Elektro-Radnabenmotoren

Wissenswert: Ein Hybridbus verwendet vier Elektro-Radnabenmotoren, die jeweils an den hinteren Antriebsrändern montiert sind. Die dort auftretende Bremsenergie lädt die Batterie sowie den Generator und wird dann in Fahrenergie umgewandelt. Der Dieselmotor zum Antrieb des Generators fasst lediglich 4,8 Liter – weniger als 50 Prozent eines normalen Busmotors mit 12 Litern.

„Der Hybridbus kann den CO2-Ausstoß jedes Jahr um circa 22,18 Tonnen reduzieren“, so MVG-Pressesprecher Nils Hoffmann. „Während der Fahrt ist der Geräuschpegel inner- und außerhalb des Busses geringer und das Ruckeln während des Schaltens bleibt dem Fahrgast erspart.“

Kosten von 650 000 Euro

Mit einem Preis von 650 000 Euro ist der neue Bus 300 000 Euro teurer als der alte. 80 % davon fördert der VRR. Insgesamt werden 10 Millionen Euro Fördermittel für das Projekt „Hybridbus-Einsatz im VRR“ zur Verfügung gestellt.

„Bereits im nächsten Jahr wird die Via drei weitere Busse bekommen, die erstmal in Duisburg und Essen zum Einsatz kommen“, so Projektleiter Dreps. „Wann der nächste Bus nach Mülheim kommt, können wir nicht sagen. Aber der erste Schritt ist getan.“