Mülheim. Ein Mülheimer Kulturhaus bietet Musikern alle zwei Wochen die Gelegenheit zur Jam-Session „Freispiel“. Wir waren dabei: Wie ein Abend abläuft.

Die Räumlichkeit des Makroscope erinnert an eine Kneipe und wird durch bunte Scheinwerfer erleuchtet. Eine kleine Diskokugel ziert die Decke und wirft ihre Lichter an die Wand. In den Ecken stehen sich Sofas und Tische, die zum Verweilen einladen. Ungefähr zwei Meter von der Bar entfernt befindet sich die ebenerdige Bühne mit Mikrofon, Gitarren, Schlagzeug und Klavier. Die Opener des heutigen Abends sind Tim Lorenz (38) und Timo Lichterfeld (43). Im bunten Licht der Scheinwerfer werden die ersten Vorbereitungen getroffen, die Gitarren werden gestimmt und verkabelt, die Boxen richtig eingestellt. Außer ein paar Freunden sind Anfangs noch keine Gäste zu sehen. Dann legen die beiden los. Tim als Sänger und an der Gitarre, Timo am Bass.

Zwanglos, offen und einfach nur zum Spaß: Das Makroscope an der Friedrich-Ebert-Straße ist mal wieder zum Schauort der Jam-Session „Freispiel“ geworden. Mitmusizieren und improvisieren durfte wie immer jeder, sogar eigene Musikinstrumente können mitgebracht werden. Nach ungefähr einer Stunde „Vorspiel“ ist die Jam-Session offiziell eröffnet. Ein Freund von Tim nimmt sich direkt die Gitarre und steigt ein, ein anderer holt seine Trommel raus. Die Musikinstrumente wechseln stetig. Mal spielt einer Querflöte, mal spielt das Klavier und ein anderer spielt das Schlagzeug. Alle improvisieren zusammen, es entstehen viele verschiedene Melodien und neue Sounds, alle haben dabei sichtlich Spaß, nicken sich zustimmend zu und grinsen sich an.

Mülheimer Makroscope schließt mit „Freispiel“ eine Lücke

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Mit der Zeit betreten ein paar Gäste das Makroscope und nehmen an der Bar und Tischen Platz. Dann geht ein Gast auf die Bühne, schnappt sich das Mikrofon und fängt an zu singen oder eher: zu scatten. Dabei singt er keinen bestimmten Text oder gar Worte, sondern improvisiert mit Melodien, verschiedenen Lauten und setzt seine Stimme gekonnt ein. Die ganze Zeit über entsteht kein Durcheinander, alles klingt durchgehend stimmig und harmonisch. Der Gast, der auf der Bühne improvisiert hat, heißt Martin Gindler (57). Er geht öfter auf Jam-Sessions, dabei singt er keine eigenen oder Texte anderer: „Ich improvisiere immer.“ Die Jam-Session „Freispiel“ gefällt ihm: „Hier sind gute Leute und eine gute Stimmung.“