Mülheim/Berlin. Für seine Zivilcourage wurde der Mülheimer Mohamad Al Hasan mit dem XY-Preis ausgezeichnet. „Eine große Überraschung“, so der 40-Jährige.
Unter Einsatz seines Lebens rettete Mohamad Al Hasan Mitte August eine Seniorin, die an einem Kiosk unvermittelt von einem Unbekannten mit einem Messer attackiert worden war und stellte anschließend den Täter. Für seinen couragierten Einsatz erhielt der 40-Jährige jede Menge Lob, Anerkennung und nun auch eine offizielle Auszeichnung: Den XY-Preis.
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600 Kilometer legte der zweifache Vater zurück, um am Donnerstag im ZDF-Hauptstadtstudio die Auszeichnung von Bundesinnenministerin und Schirmherrin Nancy Faeser entgegenzunehmen. „Leider alleine, meine Frau ist bei den Kindern, die Mädchen müssen in die Schule“, sagt Mohamad Al Hasan am Donnerstagmittag im Telefonat mit der Redaktion. Bescheiden wie immer erzählt der Paketbote, dass die Auszeichnung „eine große Überraschung“ für ihn ist, „echt“.
Mülheimer Preisträger ist bald in XY-Sendung zu sehen
Insgesamt sind vier Personen in drei Fällen für ihren mutigen Einsatz ausgezeichnet worden, darunter die Aachenerin Klara Cujé sowie Yelyzaveta Kryshtal und Lothar Christen aus Bochum. Die Preisträgerinnen und Preisträger wurden von einer elfköpfigen Fachjury ausgewählt. In der Jury-Begründung heißt es: „Mohamad Al Hasan hat in einer extremen Gefahrensituation sein
eigenes Wohl hinter das anderer Menschen gestellt.“
Als prominente Paten hielten die Schauspielerinnen Astrid M. Fünderich, Aybi Era und der Schauspieler Jürgen Vogel die Laudationen. Rudi Cerne führte durch die Preisverleihung. Am Mittwoch, 29. November, sind die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger in der Live-Sendung „Aktenzeichen XY… Ungelöst“ (20.15 Uhr) zu Gast und sprechen mit Moderator Rudi Cerne über ihren Einsatz.
„Das ist alles sehr interessant“, sagt Al Hasan. Der gebürtige Syrer, der seit sieben Jahren in Deutschland und etwa drei Jahren in Mülheim lebt, freue sich aber auch wieder auf zu Hause, wolle mit seiner Frau und den kleinen Töchtern feiern. Angesprochen auf das Preisgeld von 10.000 Euro wird der ohnehin zurückhaltende 40-Jährige regelrecht schüchtern: „Leben retten ist wichtig, Geld nicht.“ Er plane, einen Großteil des Geldes an seine Schwester und Nichte zu senden. Das siebenjährige Mädchen, so Al Hasan, lebe in Jordanien und sei seit drei Jahren schwer krank. „Ich hoffe, dass sie bald wieder gesund ist.“