Mülheim. Beschäftigte im öffentlichen Dienst erhalten mit Tarifabschluss deutlich mehr Gehalt. Für Mülheim sind das immense Kosten und es folgt noch mehr.
Ende April wurde der Tarifstreit von rund 2,5 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes für beendet erklärt. Bund, Kommunen und Gewerkschaften einigten sich auf einen „historischen“ Tarifanstieg: Neben einer einmaligen Zahlung von 3.000 Euro gibt es im öffentlichen Dienst eine monatliche Gehaltserhöhung von 200 Euro brutto sowie eine anschließende Erhöhung von 5,5 Prozent - mindestens aber 340 Euro brutto mehr. Die größte Tarifsteigerung in der Nachkriegsgeschichte schlägt sich auch in Mülheims Finanzen nieder, wie Kämmerer Frank Mendack im Finanzausschuss berichtete.
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Für 2023 rechnet er durch den zu zahlenden Inflationsausgleich mit Kosten in Höhe von sechs Millionen Euro, im kommenden Jahr dann mit weiteren 14,6 Millionen Euro. Dabei, so Mendack im Gremium, stehen die Tarifverhandlungen bei Beamten noch aus – „dieser Bereich war bei den vergangenen Verhandlungen nicht angedockt“. In Zahlen bedeute schon ein Prozent mehr Gehalt 200.000 Euro pro Person, bezogen auf die ganze theoretische Lebenserwartung eines Beamten. „Das ist zwar nicht die ganz große Summe, bedeutet aber eben auch 4,6 Millionen Euro Rückstellung“, erklärte Mendack.
Mülheims Kämmerer: Mehraufwand für freie Träger wird geprüft
Das aktuelle Tarifergebnis führe bei den Konzerngesellschaften zu Lohnkostensteigerungen von etwa neun Millionen Euro. Mit welchem finanziellen Mehraufwand bei den freien Trägern im Rahmen der Sozialleistungen zu rechnen sei, werde derzeit noch geprüft.