Mülheim. Ein Baby wird als 100.000. Mülheimer begrüßt, der Papst unterzeichnet im Goldenen Buch: Das Stadtarchiv Mülheim zeigt geschichtsträchtige Stücke.

Mit einer neuen Ausstellung im Haus der Stadtgeschichte zeigt das Mülheimer Stadtarchiv, was in ihm steckt. Unter dem Titel „Archivalien, die Geschichte machten“, wird eine Auswahl interessanter Dokumente präsentiert, vom Mittelalter bis zur jüngsten Vergangenheit.

Denn aus Archivalien - Dokumenten von bleibendem Wert - besteht das Archiv. Die Materialien haben historische oder juristische Bedeutung – oder sie sind wegen ihres spezifischen Inhalts von besonderer Aussagekraft. Die kleine Ausstellung, die seit Gründonnerstag zu sehen ist, zeigt die große Bandbreite des Archivguts und schlägt einen Bogen von der ältesten Urkunde aus dem Jahr 1221 bis zu einem politischen Wahlplakat, das 1984 gedruckt wurde. Ein Sonderbereich der Ausstellung präsentiert sieben ausgewählte Einträge aus dem ersten Goldenen Buch der Stadt Mülheim.

Mülheimer Ehrenbürger: Hitler bedankte sich schriftlich

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Im Goldenen Buch hat beispielsweise Papst Johannes Paul II. seine Unterschrift hinterlassen, als er 1987 das Ruhrgebiet besuchte und dabei auch einen Zwischenstopp am Flughafen Essen/Mülheim einlegte. Er unterschrieb mit blauem Stift als „Joannes Paulus II“ auf mittlerweile leicht vergilbtem Papier. Die Ausstellung zeigt aber beispielsweise auch ein historisches Glückwunschschreiben des ehemaligen Oberbürgers Paul Lemke aus dem Mai 1908. Darin gratuliert er den Eltern eines neugeborenen Jungen, der als 100.000 Einwohner der Stadt registriert wurde.

In einem weiteren Dokument vom Juni 1933 bedankt sich Adolf Hitler für die Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Stadt Mülheim - sie wurde 1946 aberkannt.

Die Schau „Archivalien, die Geschichte machten“, ist bis 22. Dezember 2023 zu sehen im Haus der Stadtgeschichte (Foyer), Von-Graefe-Straße 37, montags bis freitags 9 bis 21 Uhr. Samstags, sonntags und an Feiertagen geschlossen.