Mülheim. Statt die Gemüseabteilung im Supermarkt zu besuchen einfach Mal selbst das ernten, was man essen will? Das geht in Mülheim bei „P:ott-Gärten“.
Auf einer Fläche von insgesamt 1,5 Hektar baut der Agrar-Ingenieur Matthias Ott seit 2021 Gemüse und Blumen im Winkhauser Tal an und stellt Gemüsefelder unter dem Namen „P:ott-Gärten“ für interessierte Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung. In der dritten Saison hat der 27-Jährige sich dazu entschlossen, ein zusätzliches viertes Feld zu eröffnen.
„Die Fläche an der Hansbergstraße gibt es zum einen her, zum anderen hatten wir viele neue Paare und Familien, die sich unserer Idee anschließen wollten“, erklärt Ott. Für ihn war wichtig, in den vergangenen Jahren die Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Ernte-Saison geschaffen zu haben. „Das Gelände ist perfekt eingezäunt, die Wasserversorgung ist gewährleistet. Nun können wir den Blick aktiv nach vorne richten“
Gründer und Landwirt will Austausch der Mülheimer fördern
Überhaupt legt Jung-Landwirt Ott großen Wert auf einen offenen Austausch. So mussten viele Mieter zum Beispiel erst lernen, dass in der Landwirtschaft gerade bei der Wasserversorgung oftmals weniger mehr ist. Aber auch er selbst lerne dazu: „In der Premieren-Saison haben wir fast die ganze Parzelle vorgepflanzt, heute bleibt etwa ein Drittel zur eigenen Nutzung frei, da die Geschmäcker und Bedürfnisse unterschiedlich sind.“ Alle eint die Freude am Projekt und am gemeinsamen Gärtnern. „Es ist eine tolle und große Gemeinschaft entstanden. So etwas wünscht man sich natürlich, wenn man ein solches Vorhaben startet.“
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Viele Jung-Gärtner genießen die Feldarbeit, freuen sich auf Ernteerträge, plauschen mit den Nachbarn und tauschen ihre Produkte untereinander. Bald schon startet die dritte Saison. Noch sind im Naturschutzgebiet „Winkhauser Tal“ an der Grenze zwischen Heißen und Essen-Schönebeck einige wenige Parzellen frei. „Wir bieten unterschiedliche Feldgrößen von 50 bis 100 Quadratmetern an, reagieren aber auch auf individuelle Anfragen“, erklärt Matthias Ott.
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„Viele Mieter kommen bewusst zu Fuß odernutzen die nahe Fahrradtrasse. Ich empfinde es so, dass sie sich durch die Felder auch mehr mit der Natur beschäftigen“, so Ott, der noch etwas beobachtet: „Oft entsprechen einige Erträge nicht dem Schönheitsideal. Im Supermarkt würde man diese nicht kaufen. Hier ist es anders. Was man mit eigenen Händen aus der Erde zieht, landet daheim auch auf dem Teller wird gegessen.“