Mülheim. Im Kloster Saarn gab es die erste Buchmesse dieser Art in Mülheim. Welche Autoren vor Ort Lesungen gaben, wie das Feedback der Besucher ausfiel.
Literatur, und das in geballter Form, gab es am Sonntag im Kloster Saarn. Eine erstmals vom Mülheimer Ruhrkrimi-Verleger und Autor Uwe Wittenfeld und vom städtischen Kulturbetrieb veranstaltete Buchmesse in der Bürgerbegegnungsstätte machte es möglich.
Insgesamt 40 Aussteller waren der Einladung ins Kloster gefolgt. Neben Verlagen stellten auch Autorinnen und Autoren ihre Bücher vor. „Ich bin positiv überrascht, sowohl, was den generationsübergreifenden Publikumsandrang betrifft, als auch die große Zahl der Autorinnen und Autoren, die zu einer spontanen Lesung in der Cafeteria und auf dem Treppenabsatz des Klostermuseums bereit waren“, zog Uwe Wittenfeld am Nachmittag eine Zwischenbilanz.
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Wer im Bürgersaal und in der Cafeteria zwischen den enggestellten und reichlich buchbeladenen Ausstellungstischen mit Besucherinnen, Besuchern, mit Autorinnen, Autoren, Verlegerinnen und Verlegerinnen ins Gespräch kam, konnte Eindrücke wie diese hören: „Hier kann man sich als Autor oder Verleger für eine Standgebühr von 38 Euro einem breiten Publikum präsentieren. Eine vergleichbare Möglichkeit würde bei einer großen Buchmesse mal eben 1000 Euro kosten.“
Oder: „Hier kann man Autoren, Verlage und Bücher aus der Region entdecken, die man im Buchhandel nicht so ohne weiteres finden kann.“ „Das Kloster Saarn ist als Location für eine Buchmesse einfach perfekt.“ „Das Ambiente des Klosters kommt der Buchmesse zugute, die Gott sei Dank nicht so riesig und unüberschaubar ist wie andere Buchmessen.“ „Diese Messe sollte nicht nur regelmäßig stattfinden. Sie dürfte ruhig noch etwas größer werden und Eintritt verlangen.“
Mülheimer Buchmesse kam positiv an – aber nicht nur
Auf eine positive Publikumsresonanz stieß die unerwartet große Spannbreite der vorgestellten Literatur. Sie reichte vom Ruhrpott-Krimi über Sach- und Kinderbücher bis hin zu Lyrik, Fantasy- und historischen Romanen. Kritisch angemerkt wurde die enge Aufstellung der Ausstellungstische und der hohe Geräuschpegel bei den 20-minütigen Lesungen in der Cafeteria. „Ich konnte in einem Raum hinter der Cafeteria lesen und war damit sehr zufrieden.“, resümierte Autor Stefan Zeh seinen Auftritt. Zufrieden mit ihrer Publikumsgunst war auch die Autorin und bildende Künstlerin, Barbara Stewen, die im Kloster Saarn ihren historischen Roman über das Leben der preußischen Königin Luise vorstellte, die als junge Prinzessin mehrfach ihre Großmutter Maria Luise Albertine von Hessen-Darmstadt besuchte.
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Einige Autorinnen und Autoren empfanden die Nähe zu den Messebesuchern als angenehm und berichteten davon, nicht nur das eine oder andere Buch an die Frau und den Mann gebracht, sondern auch Lesungen vereinbart zu haben. Und Ruhrkrimi-Autor Wolfgang Josef Gerlach konnte sogar von einer Messebekanntschaft mit einem Theaterregisseur berichten, der Interesse an der Aufführung seiner 2022 im Ruhrkrimiverlag erschienen Krimiparodie zeigte. Titel: „Mord im Sauerland-Express“ – Agatha Christies Krimi-Klassiker „Mord im Orient-Express“ lässt grüßen.