Mülheim. Nach Corona und Hochwasser könnte die Abi-Feier auf Mülheims Schleuseninsel diesmal am Geld scheitern. Schüler suchen noch weitere Sponsoren.
2019 feierten letztmals Mülheimer Abiturientinnen und Abiturienten ihren letzten Schultag auf der Schleuseninsel. In den Jahren drauf verhinderte erst Corona, dann ein Ruhr-Hochwasser die große Sause. Am 31. März will der neue Abi-Jahrgang es aber wieder krachen lassen. Doch es gibt große Sorgen, die Party könnte erneut ins Wasser fallen.
Seit vielen Jahren ist es bei Mülheims Abiturienten eine schöne Tradition, ihren letzten offiziellen Schultag mit allen Abschlussklassen des Jahres gemeinsam in der Innenstadt zu feiern. Nachdem sie ihre lang ersehnte Zulassung zum Abitur in den Händen halten, wird zunächst an der eigenen Schule Party gemacht, bevor man weiterzieht zur Schleuseninsel, um dort die anderen Abschlussjahrgänge zu treffen. „Das ist super, da man durch den Sport ja auch Freunde an anderen Schulen hat und mit denen gemeinsam feiern möchte“, sehnt Rebekka (17) aus dem diesjährigen Abi-Jahrgang vom Gymnasium Broich die Party herbei.
Mülheims Abi-Party auf der Schleuseninsel: Ein Veranstalter zog Anmeldung zurück
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Nachdem die vergangenen Jahre Corona und das schwere Hochwasser von 2021 diese Zusammenkunft verhindert hatten, erteilte die Stadt für dieses Jahr die Genehmigung, den letzten Schultag wieder auf der Schleuseninsel zu veranstalten. Um ein wenig ihrer Party nachzuholen, werden nicht nur die diesjährigen Abiturjahrgänge, sondern auch ehemalige Schüler erwartet. Man rechnet mit circa 2000 Jugendlichen, die auf dem abgesperrten Gebiet ihren letzten Schultag genießen möchten.
Mit Dennis Weiler als Geschäftsführer der Eventall GmbH hatte das Organisationsteam der Schulen schnell den richtigen Ansprechpartner für die Veranstaltung gefunden. Bereits in früheren Jahren hatte Weiler erfolgreich für einen reibungslosen Ablauf des letzten Schultages gesorgt. Die Auflagen und der Aufwand, die hinter diesem Sicherheitskonzept stecken, sind enorm. Nicht nur Musik und sanitäre Anlagen müssen vorhanden sein, es sind auch jede Menge Absperrzäune und Rettungsdienstkräfte anzufordern, damit die Abiturienten unbeschwert an der Schleuseninsel feiern können.
Doch es stellte sich heraus, dass die enormen Preissteigerungen auch vor der Branche nicht Halt gemacht haben. Der Kostenaufwand habe sich im Verhältnis zum letzten Mal fast verdoppelt, sagt Weiler, der davon spricht, dass er in diesem Jahr mit 20.600 Euro kalkuliert habe, vor vier Jahren sei er noch mit rund 13.500 Euro ausgekommen. Der Discjockey hat seinen Antrag beim Ordnungsamt, die Sause zu veranstalten, zwischenzeitlich zurückgezogen. Zu kostspielig, zeitlich zu knapp.
Mülheimer Abiturienten hoffen in allerletzter Minute auf weitere Sponsoren
Die Schüler aller Schulen haben sich daher eifrig um Sponsoren und Spenden bemüht, um die zusätzlichen Ausgaben zu stemmen. Doch trotz einer großzügigen anonymen Spende und vieler kleinerer Unterstützungen droht die Veranstaltung nun an den hohen Kosten zu scheitern. Auch ein Aufruf in den sozialen Medien konnte bis jetzt nicht die ersehnte Rettung bringen.
„Wir hoffen auf ein kleines Wunder, damit das Event doch noch zustande kommen kann“, so die 17-jährige Abiturientin Lena. Es gibt noch einen Bewerber, der momentan versucht, die Veranstaltung gestemmt zu bekommen. Über weitere Sponsoren, die die Schüler bei ihrer Abi-Feier unterstützen, würde sich das Organisationsteam freuen. Spenden sammelt es über das Konto von Abiturientin Rebekka Irlenkäuser, IBAN: DE72 3625 0000 3110 9283 85.