Mülheim. Die Einsatzzahlen in Mülheim liegen fast wieder auf „Vor-Corona-Niveau“, zieht die Polizei für 2022 Bilanz. So ist die Lage in den Stadtbezirken.
49.500 Einsätze hat die Polizei 2022 allein in Mülheim verzeichnet, durchschnittlich 135 pro Tag: „Ich hätte nicht gedacht, dass wir die Einsatzzahlen vor Corona so schnell wieder erreichen werden“, zeigte sich der Leiter der Mülheimer Polizeiinspektion, Alexander Prim, überrascht. Dennoch gilt die Stadt an der Ruhr aus Polizeisicht weiterhin als verhältnismäßig friedlicher Ort. Die Gründe dafür präsentierte Prim in den Bezirksvertretungen.
Denn dort schlagen sich die Einsätze unterschiedlich nieder: Am ,friedlichsten’ ist es demnach links der Ruhr in Speldorf, Broich und Saarn (BV3) mit rund 8215 Einsätzen. Etwa gleichauf liegen die Bezirksvertretung 1 (Innenstadt, Heißen, Menden-Holthausen-Raadt-Ickten) und BV2 (Styrum und Dümpten) mit 10.909 beziehungsweise 10.650 Einsätzen.
Zahl der Einbruchsdelikte in Mülheim ist gestiegen
Wobei eben die Aufteilung in Bezirke kaschiert, welche großen Unterschiede zwischen den einzelnen Stadtteilen bestehen. In Menden-Holthausen war mit 1657 Einsätzen am wenigsten ,los’, in der Altstadt I hingegen – derselbe Stadtbezirk – am meisten (6011). Rund 10.000 Einsätze ließen sich hingegen nicht klar einem Bezirk zuordnen.
Was aber verbirgt sich hinter den „Einsätzen“? Bei den Straftaten insgesamt sind die Zahlen beispielsweise gestiegen um rund 3,44 Prozent, „das ist aber eine normalstatistische Spanne“, schwächte Prim ab. Während die Cyberkriminalität insgesamt weiter zurückging, verzeichnet man etwa in der BV1 jedoch eine deutliche Steigerung zum Vorjahr bei den Wohnungseinbrüchen auf 310 Fälle. Auch hier habe man – leider – fast wieder „Corona-Niveau“ erreicht, so Prim.
Weniger hoch – genau gesagt bei 263 – liegt dagegen die Zahl der Einbruchsdelikte in Speldorf, Broich und Saarn. Bei den Diebstählen aber hat der Stadtbezirk 3 die Nase vorn: 292 gegenüber 267 im Stadtbezirk 1.
Mehr Verkehrsunfälle als noch 2021 in Mülheim
Auch bei den Verkehrsunfällen konnte der Mülheimer Polizeichef Positives vermelden. Zwar stießen mehr Verkehrsteilnehmer 2022 zusammen als noch im Jahr zuvor. Die aktuellen Zahl von 6133 Unfällen liegt aber noch unterhalb des Durchschnitts der Jahre 2017 bis 2021 (8817). Im Vergleich hat die drei Mal so große Stadt Essen gut vier Mal so viele Unfälle wie Mülheim.
Am häufigsten ,gescheppert’ hat’s im Stadtbezirk 1 (1721 Verkehrsunfälle), in Speldorf, Broich und Saarn dagegen ,nur’ 1478-mal. Und es blieb nicht nur beim Blechschaden: 588 Menschen sind 2022 mindestens leicht verletzt worden. Im Jahr zuvor waren es 515. Das Positive daran aber: Im vergangenen Jahr gab es nur einen tödlichen Unfall, 2021 waren es noch vier.