Mülheim. Philipp Preuss zählt mit seiner „Hamlet“-Inszenierung aus Dessau zu den zehn Nominierten. Auch zwei Mülheimer Theaterkollektive schnitten gut ab.
Großes Lob für Regisseur Philipp Preuss vom künstlerischen Leitungsteam des Theater an der Ruhr. Er ist mit einer Produktion zum 60. Theatertreffen in Berlin, dem wichtigsten Theaterfestival in Deutschland, eingeladen worden (12. bis 28. Mai). Mit „Hamlet“ von William Shakespeare gehört er zu den zehn Nominierten. Die Inszenierung ist 2022 am Anhaltischen Theater Dessau entstanden.
Die Begründung der Jury: „Vielleicht muss man sich die Hölle als endloses Wandeln durch ein Spiegelkabinett vorstellen, das (...) immer nur das eigene Abbild zurückwirft. In Ramallah Sara Aubrechts atemberaubendem Bühnenbild für Philipp Preuss’ „Hamlet“-Inszenierung kommen zu den Spiegeln noch videobespielte Vorhänge und eine bis in die Tiefe der Riesenbühne ragende Tafel hinzu. Um sie herum treiben die Beteiligten ihr zombiehaftes Wesen (...). Es ist ein Purgatorium, in dem die Seelenzustände und mit ihnen die Texte nie bei der stückentsprechenden Figur bleiben wollen, in dem Doppelgänger irrlichtern, der Klassiker zur gespenstischen Alptraumlandschaft wird.“
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Sieben Kritikerinnen und Kritiker hatten 461 deutschsprachige Inszenierungen gesichtet. Die Runde der letzten 33 Produktionen erreichten auch die Gruppe Anagoor mit ihrem Stück „Germania. Römischer Komplex“, das im Theater an der Ruhr (TaR) zu sehen war, sowie die Regisseurin Katharina Stoll und ihr Theaterkollektiv Glossy Pain mit „Sistas!“. Diese zeigen am TaR eine moderne Fassung des „Woyzeck“.