Ein Schlüssel für Schloß Broich? Heute ist Nina Denk (18) unsere Advents-Autorin und verrät uns, ob Lena, Emil und Charlotte damit richtig liegen.
Bis Heiligabend erscheint jeden Tag ein neues Kapitel unserer weihnachtlichen Geschichte aus Mülheim. Nur den Auftakt hat die Redaktion vorgegeben. Danach haben Jugendliche der Vereinten Evangelischen Kirchengemeinde in Mülheim, die Spaß am kreativen Schreiben haben, übernommen.
Behutsam schiebt Lena den Schlüssel ins Schloss und dreht ihn leicht zur Seite. Klack. Das Tor springt auf und sie betreten den Schlosshof. Doch Lena stutzt. Irgendetwas ist anders heute. „Seit der Landgräfin Marie Louise am Ende des 18. Jahrhunderts oder so hat hier doch eigentlich niemand mehr gelebt“ denkt Sie laut.
Verdutzt schauen die anderen sie an: „Wie kommst du denn jetzt darauf?“ Lena, die jetzt erst bemerkt, dass sie das gerade laut gesagt hat, entgegnet vorsichtig: „Findet ihr nicht auch, dass es hier heute anders ist? Es wirkt so belebt…“
Was sollen sie bloß auf Schloß Broich?
+++ Lesen Sie hier alle Folgen unserer Mülheimer Adventsgeschichte +++
„Ich weiß nicht…“ - Emil zuckt nur mit den Schultern und überquert den Schlosshof. Charlotte und Frau Klaus folgen ihm. Lena hingegen verfällt erneut in Gedanken. Es muss einen Grund geben, weshalb sie hierherkommen sollten. Was ist, wenn diese ganze Sucherei ein Missverständnis ist oder sich jemand einen Scherz erlaubt. Gerade als sich die Wut in ihr anstauen möchte, muss sie lächeln. „Na und wenn schon, dafür bin ich nicht allein am Heiligen Abend“.
Belustigt schaut Emil sie an, der inzwischen von seiner Erkundungstour zurückgekehrt ist: „Du solltest echt aufhören mit dir selbst zu reden“. Ups denkt sich Lena und sortiert kurz ihre Gedanken. Sie fragt bei den Anderen nach, ob sie etwas gefunden haben, aber die schütteln nur ihre Köpfe.
Eingesperrt im Schlosshof - und jetzt?
+++ Noch mal von vorn: Folge 1 der Adventsgeschichte aus Mülheim +++
Vielleicht sollten wir wieder gehen“, sagt Emil. Ohne eine Antwort abzuwarten, sprintet er zum Tor und will es gerade wieder öffnen, als er bemerkt, dass es abgeschlossen ist. Verwirrt rüttelt er am Tor und die anderen eilen ihm zur Hilfe. Die Gitterstäbe des Tors sind kalt und frostig. Lena erinnert sich daran, den Schlüssel stecken gelassen zu haben und muss erschreckt feststellen, dass er weg ist. Ein kalter Schauer läuft ihr über den Rücken.
Nichtsahnend rütteln die anderen Drei noch immer am Tor. „Der Schlüssel ist weg. Was machen wir denn jetzt?“, jammert Lena. „Keine Sorge, mein Cousin kümmert sich um die Veranstaltungen hier, den kann ich anrufen“, antwortet Charlotte und greift zum Handy. Doch in diesem Moment öffnet sich einige Meter weiter eine Tür einen Spalt, die ihnen zuvor gar nicht aufgefallen ist. Durch den Spalt dringt ein wenig Licht und sie treten an die Tür heran. „Mmmh“, sagt Emil. Es riecht herrlich nach frisch gebackenen Plätzchen und Tannengrün. Also hatte Lena wohl doch recht damit, dass hier etwas vor sich geht – aber was nur?