Mülheim. Weiter geht es mit unserem Weihnachtsrätsel. Heute schreibt wieder Bosse K. (20) für uns. Was Lena, Emil und Charlotte im Päckchen entdecken.

Ab sofort erscheint jeden Tag ein neues Kapitel unserer weihnachtlichen Geschichte aus Mülheim. Nur den Auftakt hat die Redaktion vorgegeben. Danach haben Jugendliche der Vereinten Evangelischen Kirchengemeinde in Mülheim, die Spaß am kreativen Schreiben haben, übernommen.

Emil erschrickt, als ihn eine kleine Frau am Arm zu sich heranzieht und flüstert: „Endlich, die Prophezeiung erfüllt sich. Seit ich das Paket bekommen habe, warte ich auf - .“ – „Frau Giebel, jetzt lassen Sie doch den Jungen los. Außerdem müssen Sie doch zurück auf Station“, unterbricht sie die Dame vom Empfang. „Sie ist dement“, raunt sie Lena zu.

In dem Päckchen liegt ein Kniffelbecher mit Würfeln und Block

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Doch Emil will das Gespräch noch nicht aufgeben. „Ach was, jetzt sind wir schon mal hier. Zeigen Sie uns doch mal das Paket“, sagt er zu Frau Giebel. Doch erst als er der Dame vom Empfang erklärt, dass sie sozusagen an einem Vermisstenfall arbeiten, zieht sie mit Frau Giebel los, um das Päckchen zu holen. „Miteinander - Füreinander“ steht auf der Karte, die dem Paket beigelegt ist. Darin liegt ein Kniffelbecher mit Würfeln und Block.

Lena guckt Emil und Charlotte ratlos an. „Was soll das denn jetzt wieder heißen?“, sagt Charlotte genervt. „Ach, Nico“, seufzt Frau Claus und scheint auch keine Ahnung zu haben, was dahintersteckt. „Kniffel!“, ruft dagegen Emil und strahlt sie an wie ein Kind an Weihnachten. „Ich habe früher immer mit meinem Großvater gekniffelt, damals, als er zu uns ziehen musste, weil er allein in seiner Wohnung nicht mehr zurechtkam.“

„Füreinander - Miteinander“ liest Lena auf der Karte

Während er das sagt, erhellt ein Lächeln das bis dahin so unergründliche Gesicht der alten Dame. Ich habe früher um mein Leben gerne gekniffelt und soll ich euch etwas sagen? Ich war immer die Beste im Kopfrechnen. Die Frau mit dem roten Hut erklärt, sie müsste noch kurz ein paar letzte Einkäufe erledigen und dass sie die beiden gerne in einer halben Stunde draußen vor dem Altenheim treffen möchte, in der Zeit könnten sie doch bestimmt eine Runde spielen. Das muss sie nicht zweimal sagen, denn Emil hat bereits den Becher genommen und angefangen, die Würfel zu schütteln.

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Während sie spielen, reift in Lena ein Gedanke. Was wäre, wenn gar nicht Nico Klaus‘ Weihnachten gerettet werden soll, sondern er derjenige ist, der den Leuten ein kleines Gefühl von Weihnachten zurückbringt? „Füreinander - Miteinander“ liest sie auf der Karte und zum ersten Mal an diesem Tag spürt Lena so etwas wie Erfüllung. Hier sitzt sie nun, mit Emil und einer alten Frau, die sie bis heute Morgen noch gar nicht kannte. Auch Charlotte ist dabei, die einzige Bekannte, die sie bis jetzt hatte in dieser Stadt.

Sie spürt dem Gefühl nach und denkt: Ja, das könnte tatsächlich ein winziges bisschen Weihnachtsstimmung sein, die sich da gerade in ihr breitmacht. Aber trotzdem sind da noch einige Fragen zu klären. Was ist mit Nico Klaus los? „Und was ist jetzt mit dieser Prophezeiung?“, fragt sie die alte Frau.