Mülheim. An der Mülheimer Schloßstraße gibt es einen neuen auffälligen Laden, vor dem sich regelmäßig Schlangen bilden – was steckt hinter „Le Thé“?

  • Seit zwei Monaten bietet das „Le Thé“ aufwendige Bubble Tea-Kreationen an.
  • Das Erfrischungsgetränk Bubble Tea stammt aus Taiwan.
  • Charakteristisch sind die Tapioka-Perlen, die im „Le Thé“ eigens hergestellt werden.

An der Schloßstraße gibt es eine neue Adresse für Bubble-Tea-Fans. „Le Thé“ nennt sich der in Orange und Weiß gehaltene Laden an der Ecke Löhberg, der vor ungefähr acht Wochen eröffnet wurde. Vom französischen Namen sollte man sich nicht irritieren lassen, denn Bubble Tea ist ein aus Taiwan stammendes Erfrischungsgetränk, das sich zuerst in Asien und dann in den USA verbreitet hat. Mittlerweile erfreut es sich auch in Deutschland (wieder) wachsender Beliebtheit.

So wird der Bubble Tea in Mülheim serviert

Bubble Tea müsste man eigentlich mit Blasen-Tee übersetzen – was aber auf eine ganz falsche Fährte locken würde: Bubble Tea ist ein kaltes, recht süßes und mit allerlei Toppings individuell verfeinerbares Erfrischungsgetränk auf Teebasis, das besonders bei Teenagern sehr beliebt ist. Seinen Namen hat der Bubble Tea von den bunten Tapioka-Perlen, die aus Stärke bestehen.

Charakteristisch für den Tee sind die bunten Tapioka-Perlen, die manchmal auch Bobas genannt werden.
Charakteristisch für den Tee sind die bunten Tapioka-Perlen, die manchmal auch Bobas genannt werden. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Der Mülheimer Bubble Tea ist ein echter Hingucker

Serviert wird Bubble Tea üblicherweise in transparenten Plastikbechern mit Strohhalm, so auch im Le Thé. Denn die Optik zählt bei diesem Getränk mindestens genauso viel wie der Geschmack. In einer Rangliste der instagram- und tiktoktauglichsten Lebensmittel würde man den knallbunten Tee wohl auf einem der Topplätze vermuten.

Farblich ist bei Bubble Tea alles möglich – Hauptsache auffällig.
Farblich ist bei Bubble Tea alles möglich – Hauptsache auffällig. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Zuerst gehypt, dann verteufelt und jetzt wieder im Trend

Dabei ist es in jüngster Zeit ruhiger um den Bubble Tea geworden. 2012 machte eine Veröffentlichung der RWTH Aachen Schlagzeilen: Man habe angeblich giftige Stoffe im Bubble Tea gefunden. Der Bubble-Tea-Hype war daraufhin fürs Erste wieder vorbei. Dieser Befund wurde mittlerweile jedoch widerlegt. Nachfolgende Überprüfungen konnten keine Giftstoffe im Tee nachweisen.

Gesund ist der aber trotzdem nicht: Laut Verbraucherzentrale stecken bis zu 500 Kalorien in einem Becher. Aber gut: Es ist eben ein Genussmittel. Und als solches feiert es gerade ein kleines Comeback.

So bilden sich zu Stoßzeiten regelmäßig Schlangen vor dem Geschäft. Und das, obwohl es gleich um die Ecke an der Eppinghofer Straße doch bereits einen Laden gibt. Darauf angesprochen sagt Ana Lucia (14) aus Holthausen: „Hier stimmt das Preisleistungsverhältnis. Für einen Avocado-Shake wird hier gleich eine ganze Avocado verarbeitet. Außerdem gefällt mir die Einrichtung – und dass hier immer chinesischer Pop läuft.“ In der Tat: Der Laden ist auffällig und dabei geschmackvoll und detailversessen eingerichtet; über das Musikprogramm ließe sich streiten.

Die Freundinnen Pia (14, l.) und Ana Lucia (14) kommen gerne ins „Le Thé“ und kennen sich mittlerweile auch mit den verschiedenen Sorten Bubble-Tea aus.
Die Freundinnen Pia (14, l.) und Ana Lucia (14) kommen gerne ins „Le Thé“ und kennen sich mittlerweile auch mit den verschiedenen Sorten Bubble-Tea aus. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Inhaber will sich in Mülheim einen Namen machen

Ein besonderes Augenmerk hat Eigentümer Wei Zhou offenbar auf das Branding gelegt: Das Interieur und die Becher sind wie aus einem Guss und auf jedem Plastikbecher prangt in großen Lettern der Name des Geschäfts. Fast könnte man deswegen denken, es handle sich um eine Kette – sicherlich ein gewollter Effekt.

Das Le Thé in Mülheim könnte erst der Anfang sein

Tatsächlich ist es aber Zhous erstes Geschäft. Der in Mülheim lebende Chinese ist in Düsseldorf hauptberuflich im Einkauf tätig. Und was hat ihn auf die Idee gebracht, ausgerechnet einen Bubble-Tea-Laden zu eröffnen? „Bubble Tea ist in China sehr populär. Und das Ladenlokal an der Schloßstraße verfügt über keine Küche. Und die braucht man für Bubble Tea auch nicht.“ So einfach ist das.

Es sei sein erstes Investitionsprojekt. Gefragt, ob er denn in Mülheim noch weiter investieren will, antwortet Zhou: „Ja, ich würde hier als Nächstes gern noch ein chinesisches Restaurant eröffnen.“

Wir sind natürlich sehr gespannt, was daraus wird.