Mülheim. Gestärkt durch 4373 Unterschriften sieht sich das Mülheimer Netzwerk gegen die Investor-Pläne für das Parkstadt-Gelände. Was das Bündnis fordert.
„Die geplante Hochbebauung ist unerwünscht“ – das zumindest leitet das Netzwerk „Parkstadt Mülheim - aber richtig!“ aus dem Ergebnis seiner Online-Petition ab. Dort hatten 4089 Menschen online gegen die Pläne des Investors Soravia auf dem ehemaligen Tengelmann-Gelände unterschrieben. Weitere rund 300 gaben ihr Votum analog auf Unterschriftenlisten ab.
Etliche kommentierten online auch die Gründe ihrer Ablehnungsbekundung: „Viel zu dichte und viel zu hohe Bebauung, ungenügende Integration in die historischen Stadtteile Speldorf und Broich, Gefahr sozialer Verwerfung und Verkehrschaos“ bemängelten sie unter anderem.
Netzwerk kritisiert Vorgehensweise von Stadt und Investor
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„Unsere Petition ist ein überwältigender Erfolg“, wertet der Initiator Gerald Lux, die Zustimmung mache „den städtischen Verantwortlichen wie dem Investor deutlich, dass die vorliegenden Pläne in keiner Weise dem Willen der Bürgerinnen und Bürger entsprechen. Wer dieses Votum ignoriert und an Hochhäusern von bis zu 60 Metern Höhe festhält, muss sich von der Wählerschaft fragen lassen, in wessen Interesse sie oder er handelt.“
Deutlich kritisiert das Netzwerk dabei die Vorgehensweise der Stadt: Es sei „nicht akzeptabel, die Dinge mehr oder weniger unter der Hand vorzubereiten und die Bürger nach einem minimalistischen Erörterungs- und Anhörungsverfahren vor vollendete Tatsachen zu stellen“. Auch die Darstellung zur Bürger-Info, die Planung orientiere sich an der Bebauung des Umfelds, hält Lux für fraglich.
Wenn der Bebauungsplan auch als „Irrweg“ gesehen wird, sei das Netzwerk nicht grundsätzlich gegen eine „zukunftsweisende Nutzung“, sondern sehe vielmehr eine „seltene Chance für ein modernes, zukunftsweisendes, klima- und umweltfreundliches Quartier, in welchem Wohnraum geschaffen wird, ohne durch überdimensionierte Bebauung angrenzenden Stadtteile zu verändern und zu entwerten“. Das Netzwerk fordert dafür einen „offenen Diskussionsprozess“.