Mülheim. Ein anonymes Schreiben aus der Verwaltungsbelegschaft landet in der Politik. Obwohl Mülheim nun mehr einstellt, bleibt die Unzufriedenheit groß.

Geht es um das eigene Personal, steht die Stadt Mülheim stets vor einem Dilemma: Zum einen stehen die Beschäftigten ein ums andere Mal im Blickpunkt von Einsparmöglichkeiten, auf der anderen Seite ächzen die meisten Ämter aber unter einer Überbelastung. Daran wird sich vorerst nichts ändern.

„Im Rathaus wächst die Unzufriedenheit der Mitarbeitenden enorm“, heißt es in einem anonymen Schreiben, das über eine Mülheimer Partei in den Hauptausschuss durchgestochen werden sollte. Dort stand am Donnerstag die Entwicklung des Personalbestandes auf der Tagesordnung.

33 neue Kita-Helferinnen arbeiten in Mülheim

Dass im Vergleich der beiden Stichtage 31. Dezember und 30. Juni 51 Personen mehr bei der Stadt beschäftigt sind, kann interne Kritiker wohl nur wenig besänftigen. Zumal 33 Kita-Helferinnen und vier über das Teilhabechancengesetz eingestellte Hilfskräfte keine Planstellen besetzen, sondern über eine entsprechende Förderung nur befristet eingestellt wurden.

Der ein oder andere im Rathaus sieht die Schaffung einer zusätzlichen Dezernentenstelle weiterhin kritisch. Ebenso die geplanten weiteren Umstrukturierungen im Amt für Digitalisierung. Dafür würden anderswo Stelle eingespart und die verbliebenen Kräfte müssten zusätzliche Aufgaben übernehmen. „Beförderungen in unteren Gehaltsgruppen fallen dafür aus, obwohl diese mehr als verdient sind“, heißt es in dem Schreiben.

Personaldecke in der Ausländerbehörde bleibt dünn

Besonders eng war die Personaldecke zuletzt in der Ausländerbehörde, was einer von vielen Gründen für die ewigen Warteschlangen an der Leineweberstraße sind. Im zuständigen Ordnungsamt sind im Vergleich zum letzten Halbjahr 2021 fünf Personen weniger angestellt. Spätestens ab diesem Monat, also mit dem nächsten Bericht zu diesem Thema hatte Leiterin Kerstin Kunadt Besserung in Aussicht gestellt.

Gerne hätte der ein oder andere nicht nur die Zahlen gehört, sondern auch die Gründe, weshalb Menschen bei der Stadt Mülheim kündigen. Und ob es Zusammenhänge zwischen der Mehrarbeit und langen Krankheitsausfällen gibt. Beides wurde im Ausschuss allerdings nicht behandelt.