Mülheim. Ein Jahr wird die Mülheimerin Greta Werner in San José in Costa Rica verbringen. Die Vorfreude ist groß. Was die 19-Jährige vor Ort erwartet.

In ein landschaftlich reizvolles und sehr fortschrittliches Land wird Greta Werner reisen. Sie absolviert ihren Freiwilligendienst in Costa Rica. Ein Jahr lang möchte die 19-Jährige in „der Schweiz Zentralamerikas“ bei der Betreuung von Schulkindern mithelfen, aber auch die Kultur und die Leute dort kennenlernen.

Schon vor dem Abi an der Luisenschule war der jungen Mülheimerin klar, was sie zwischen Schule und Studium machen würde. „Ich wusste schon, dass ich länger ins Ausland wollte und habe mich früh mit dem Thema beschäftigt“, berichtet sie. Über einen Zeitungsartikel wurde sie auf das „Seitenwechsel“-Programm des Bistums Essen aufmerksam. Der Freiwilligendienst soll zur Verständigung zwischen Völkern und Kulturen beitragen, man entsendet bis zu zehn junge Leute pro Jahr zu sozialen Projekten im Ausland.

19-Jährige nimmt Fotos von Familie und Freunden aus Mülheim mit

„Wir hatten die Wahl zwischen vier Zielen. Panama fiel weg, weil dorthin nur Jungen geschickt werden. Blieben noch Tansania, Peru und Costa Rica“, erinnert sich Greta. Sie bewarb sich für Costa Rica, wo zwei Freiwillige für die Ganztagsbetreuung von Kindern und Jugendlichen gesucht wurden. „Die Kinder sind zwischen 5 und 17 Jahre alt, viele kommen aus den ärmeren Vierteln der Stadt – auch Flüchtlingskinder aus Nicaragua sind dabei“, weiß sie. Angst vor der Aufgabe hat die Abiturientin nicht. „Kinder haben noch keine Hemmungen oder Vorurteile, sie reden ganz unvoreingenommen mit dir“, glaubt sie.

Teilnehmerin des Freiwilligen-Programms „Seitenwechsel“: Greta Werner aus Mülheim.
Teilnehmerin des Freiwilligen-Programms „Seitenwechsel“: Greta Werner aus Mülheim. © Achim Pohl

In San José, der Hauptstadt von Costa Rica, belegt die 19-Jährige zunächst einen Sprachkurs. Wohnen wird sie auf dem Geländes eines christlichen Ordens, in einer kleinen WG, mit einer andere Freiwilligen aus Deutschland. „Wir haben uns schon kennengelernt, fliegen gemeinsam los“, sagt Greta. „Freudig und sehr gespannt“ erwartet sie den Auslandsaufenthalt. Dass es Phasen von Heimweh geben wird, kalkuliert sie mit ein. „Die gehören dazu, aber ich nehme Erinnerungsstücke aus Deutschland mit – zum Beispiel Fotos.“

Mülheimerin möchte den Regenwald in Costa Rica besuchen

Zu helfen, aber auch das komplette Jahr durchzustehen, eine weitere Sprache zu erlernen und einen anderen Kulturkreis zu durchdringen – das ist das Ziel. Dazu gehört auch das Reisen im Urlaub. Die Karibik- und die Pazifikküste möchte die Freiwillige ansteuern, Kaffee- und Schokoplantagen sehen, Städte besichtigen, Vulkane und den Regenwald besuchen.

Später will Greta Werner Sprachen oder Geschichte auf Lehramt studieren. Ihr Hobby – das Handballspielen – würde sie in Costa Rica übrigens gerne in den Betreuungsalltag einbringen, vielleicht eine Handball-AG anbieten. Um selber am Ball zu bleiben, hat sie schon nach Damen-Teams im Land geforscht. „Es wäre toll, wenn ich in einer Mannschaft mitspielen und nette Kontakte knüpfen könnte.“