Mülheim. Auf einer Fläche an der Hardenbergstraße in Mülheim entsteht ein neues DHL-Verteilzentrum. Was das für den DHL-Standort am Hauptbahnhof bedeutet.
- Auf dem Gelände an der Hardenbergstraße in Heißen soll ein neues DHL-Verteilzentrum entstehen.
- An dem Standort sollen Briefe und Pakete für die Auslieferung vorbereitet werden.
- Der bisherige DHL-Standort am Hauptbahnhof wird durch das neue Zentrum ersetzt.
Das freie Gelände an der Hardenbergstraße 81 ist größer als das der gegenüberliegenden Bezirkssportanlage. Auf dem weitläufigen Areal, auf dem einst die Dekra beheimatet war, finden bereits erste vorbereitende Arbeiten für ein großes Bau-Projekt der Deutsche Post DHL Group statt. Hier soll ein neues Verteilzentrum für Briefe und Pakete entstehen.
Noch will die Deutsche Post keine genauen Angaben zum geplanten Standort machen. Pressesprecherin Britta Töllner erklärt lediglich: „Die Deutsche Post DHL Group beginnt in Mülheim an der Ruhr mit dem Bau eines neuen Stützpunktes für die Zustellung von Brief- und Paketsendungen. An der Hardenbergstraße wird ein neuer CO2-neutraler Standort entstehen, der den bisherigen Standort am Hauptbahnhof ersetzen wird.“ Vorbereitet werde auch die Auslieferung der Post mit Elektrofahrzeugen. Mitte September will man mehr zu der umfangreichen Baumaßnahme sagen.
Mietvertag in Mülheimer City läuft Mitte 2023 aus
Derzeit finden schon einmal Erdarbeiten statt, es wird der Baugrund vorbereitet. Möglich ist das, weil seitens der Stadt bereits eine Teilbaugenehmigung erteilt wurde. „Was die endgültige Baugenehmigung angeht, befinden wir uns aber auch schon in den letzten Zügen“, erklärt Axel Booß, Amtsleiter beim Amt für Bauaufsicht. Die DHL brauche eine große Fläche und wolle gerne „zügig in den Hochbau gehen“. Hintergrund ist wohl, dass das Verteilzentrum in der Innenstadt in nicht allzu ferner Zeit aufgegeben werden soll beziehungsweise muss. Der aktuelle Mietvertrag für die Hauptpost samt Postbank und Verteilzentrum endet, so die DHL-Pressestelle, nämlich in 2023. Bis dahin müsste der Neubau in Heißen dann abgeschlossen sein. Eine Postbank-Filiale soll in der Innenstadt bleiben, Einzelheiten gibt ein Postbank-Sprecher auf Anfrage noch nicht bekannt.
Die Eigentümerin des 11.050 Quadratmeter großen Grundstücks und des Postgebäudes neben dem Forum ist seit 2019 die SWT Verwaltungs GmbH mit Sitz in Rain (Bayern). Sie hat erhebliche Investitionen angekündigt und angeblich auch verschiedene neue Nutzungsszenarien für das Areal am Bahnhof entworfen. Eigentlich wollte man auch schon im ersten Halbjahr 2021 die innovativen Pläne offenlegen. Der ehemalige Baudezernent Peter Vermeulen, der wohl Einblick in die Gedankenspiele der SWT hatte, hatte gegenüber der Presse von Ideen mit „Wow-Effekt“ gesprochen.
Investorin gibt Entwicklungspläne für Mülheim noch nicht preis
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Doch Ende 2021 wartete man immer noch auf Verlautbarungen. „Ich habe noch nichts Neues von der SWT gehört“, berichtete der neue Baudezernent Felix Blasch im Dezember 2021. Ihm sei aber bekannt, dass die Investorin gründliche Baugrunduntersuchungen durchführen und die Ergebnisse vorlegen müsse - und dazu auch umfangreiche statische Berechnungen notwendig wären. „Das kostet Zeit.“ Erschwerend kommt wohl hinzu, dass im Baugrund die Tunnel der Linien U18 und 102 verlaufen.
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Bauamtsleiter Felix Blasch hofft, dass die Investorin SWT das Postgebäude lediglich saniert und nicht alles abreißt und neu baut. „Aus Nachhaltigkeitsgründen wäre das sinnvoller“, findet er. Dass immer noch nichts Konkretes auf dem Tisch liegt, kommt auch der Stadt nicht zupass. Bis 2024 soll das Zwischengebäude zwischen Forum und Bahnhof abgerissen und durch eine offene Passage mit Glasüberdachung ersetzt werden - ein Projekt von Ruhrbahn GmbH und Stadt Mülheim. Schön wäre es, wenn dann auch auf dem Postareal etwas Neues entstünde.