Mülheim. Der Mülheimer Lukas Körber zockte bei Günther Jauch um drei Millionen, gewann viel Geld und polarisierte mit dicker Lippe. Was macht er sonst so?
Lukas Körber steckt schon wieder mitten im Arbeitsalltag - als SAP-Experte bei einer Mülheimer Unternehmensberatung. Das ist nicht selbstverständlich, denn der 32-Jährige hätte im RTL-Quizklassiker „Wer wird Millionär?“ (WWM) satte drei Millionen Euro gewinnen können.
Zum zweiten Mal in der langen Historie der 1999 gestarteten Sendung wurde dermaßen aufgestockt. Doch seit am Donnerstagabend das Finale der „3-Millionen-Euro-Woche“ ausgestrahlt wurde, wissen alle WWM-Fans: Keiner der drei restlichen Kandidaten hat abgeräumt. Der Mann aus Mülheim nimmt immerhin 150.000 Euro mit, mehr als seine Finalgegner Christoph Klöckner (115.000 Euro) und Daniela Rive (117.000 Euro).
Mülheimer Kandidat tritt mit Basecap und Schnauzbart an
In der Show, die bereits im Frühsommer aufgezeichnet wurde, sei er „authentisch“ gewesen, sagt Lukas Körber. Der IT-Berater - ein Typ in T-Shirt, mit Brille, Basecap und Schnauzbart - arbeitete sich nicht nur mit richtigen Antworten, sondern auch mit dicker Lippe durch die Folgen.
So erörterte er seine persönliche Risikobereitschaft, angesichts der 500.000-Frage, ausgiebig unter dem Stichwort: „Eier oder nicht?“ Fernseh-Routinier Günther Jauch walzte die Vorlage genüsslich breit. Körber besann sich aber und stieg bei der halben Million aus. Jauch fand die Auftritte des Mülheimers offensichtlich unterhaltsam und scherzte sogar: „Der Mann sägt an meinem Stuhl.“
Facebook-Kommentare: „Darüber kann ich lachen“
Das Publikum spaltete sich derweil in Körber-Fans und -Kritiker, entsprechend weit klafften am Tag nach der Finalsendung die Facebook-Kommentare zum Kandidaten auseinander: von „cooler, schlauer junger Mann“ bis „der geht mir auf den Senkel“.
Lukas Körber registriert es, sagt aber: „Darüber kann ich lachen. Das ist mir egal, es gibt immer Leute, die einen nicht cool finden und ihren Frust im Netz rauslassen.“ Dennoch findet er harte Kommentare bedenklich, denn diese könnten auch sensiblere Menschen treffen: „Viele vergessen, dass da im Fernsehen ein echter Mensch sitzt. Ich kann das ab und komme damit klar. Andere vielleicht nicht.“
Gewinn von 150.000 Euro - vielleicht für Familienurlaub oder Motorrad
Nun wird der Mülheimer vorerst kein dreifacher Millionär, doch 150.000 Euro extra machen auch einiges möglich. Über die Verwendung des Gewinns habe er noch nicht richtig nachgedacht, sagt Körber, Vater eines zweijährigen Jungen. „Wir waren noch nie richtig schön im Urlaub als Familie.“ Vielleicht werde er auch „die eine oder andere finanzielle Altlast“ abtragen, sich eventuell noch ein Motorrad leisten.
Seine Erfahrung als Kandidat bei „Wer wird Millionär?“ fasst er so zusammen: „Gut. Alle waren super nett. Gerne wieder.“