Mülheim. Weil ein Grünschnitt der DB auf sich warten lässt, kommen Wagen der MEG nicht in die Otto-Hue-Straße. Anwohner sollen daher Müllbeutel zukaufen.

Gisela Weining weiß nicht weiter – der Müll in der abholbereiten Tonne stapelt sich. In einem Leserbrief schildert uns die 60-jährige Anwohnerin der Otto-Hue-Straße, dass ihre Mülltonne auch vier Tage nach dem üblichen Termin und trotz mehrfacher Anrufe bei der MEG nicht geleert wurde. Für gewöhnlich werden die Tonnen dort dienstags geleert. Als die Leerung ausbleibt, wendet sich die Leserin am Mittwoch vergangener Woche telefonisch an die MEG. „Mir wurde zugesichert, dass die Leerung zeitnah am Folgetag stattfinden würde“, doch weder am Mittwoch noch an den beiden darauffolgenden Tagen wurde der Müll abtransportiert.

Im betroffenen Haus leben fünf Wohnparteien mit insgesamt sieben Personen. Ein Bewohner wird pflege-intensiv betreut, wodurch Müll anfällt, der bereits unter normalen Umständen geruchsintensiv ist, schildert Gisela Weining. Sie habe vier Tage hintereinander angerufen und sei drei Tage hintereinander vertröstet worden: Ein kleineres Fahrzeug käme, da die Straße wegen des mangelnden Grünschnitts mit einem größeren Fahrzeug nicht befahrbar sei. „Als ich am Freitag abermals anrief, teilte man mir mit, dass die Bahn den Grünschnitt noch nicht durchgeführt hätte“, so die Anwohnerin.

MEG akzeptiert nur graue Müllsäcke – für 5,10 Euro

„Auf meine Frage, ob ich einen blauen Müllsack dazustellen dürfe, sagte man mir, es würden nur städtische graue Müllsäcke akzeptiert und mitgenommen.“ Dafür mangelt es Weining an Verständnis, die grauen Säcke kosten 5,10 Euro das Stück: „Das hilft uns nicht. Der Müll häuft sich immer mehr und die Hausmülltonne läuft über. Wir zahlen schließlich für eine Leistung, die nicht erbracht wurde.“

Die MEG erklärt auf Nachfrage: „Seit Wochen steht der Rückschnitt von Bäumen an der Otto-Hue-Straße aus. Die Bahn ist zuständig und über den Sachverhalt informiert. Herkömmliche Sammelfahrzeuge kommen aus diesem Grund stellenweise nicht durch. Äste verursachen Schäden an den Fahrzeugen.“ Um den Anwohnerinnen und Anwohnern weiterhin die Leerungen der Mülltonnen zu ermöglichen, habe die MEG zuletzt ihre Touren umgeplant. „Niedrigere Fahrzeuge waren im Einsatz, die von herabhängenden Ästen nicht beschädigt werden können. Am Dienstag, 19. Juli, fiel ein Fahrzeug aufgrund eines Defektes aus, sodass diese Übergangslösung nicht mehr funktionierte. Am 25. Juli holte die MEG die Leerung der Tonnen der gesamten Straße nach“, so MEG-Sprecherin Jennifer Schakau.

Mülheimer Anwohnerin: Leerung erfolgte fünf Tage später

Damit verhindere die MEG laut Eigenaussage, dass sich die verpasste Leerung auf die folgenden Wochen auswirkt. „Dass sich Anwohner ärgern, wenn der Müll nicht abgeholt wird und Säcke dazugekauft werden sollen, ist verständlich: Für Bürgerinnen und Bürger sind Verantwortlichkeiten nicht immer einfach ersichtlich. Allerdings ist es in diesem Fall so, dass sich seitens der MEG um eine Lösung bemüht wurde als Kundenservice und freundliches Entgegenkommen.“

An der Otto-Hue-Straße erfolgte die Leerung am Ende mit fünf Tagen Verspätung, wie Gisela Weining berichtet. Auch einen „nicht offiziellen“ Müllsack nahmen die MEG-Mitarbeiter mit, nachdem sie den vorliegenden Sonderfall geschildert hatte.