Mülheim. Weltmusik aus Hannover? Zur Odyssee am Mülheimer Ringlokschuppen ebenso selbstverständlich wie Frauen-Punk aus Petersburg. Start ist am Freitag.

Sie verbinden orientalische Melodien mit tanzbarem Ragamuffin-Reggae und weltüberspannendem Pop, stammen aber aus Hannover. Das macht Makatumbe jedoch nicht weniger originell: Seit vier Jahren zählen sie regelmäßig zum Publikumsliebling auf Konzerten. Am Freitag (15. Juli) sind Makatumbe Gast der Odyssee im Ringlokschuppen.

Denn auch im dritten Corona-Jahr lässt sich die Weltmusikreihe die gute Laune unter freiem Himmel nicht nehmen und liefert in Mülheim an drei Wochenenden vielfältige und hochkarätige Bands aus den Metropolen der Welt ab. Ja, selbst aus Hannover.

Russische Frauen-Punk-Band zeigt Solidarität mit Ukraine

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Mit im Gepäck sind am 15. Juli Mariama und Vieux. Die Sängerin und der Kora-Instrumentalist – die westafrikanische Stehharfe – aus Casamance im südlichen Senegal feiern in Südostasien und Australien große Erfolge, auch weil sie mit ihrer Art Folk-Musik darüber singen, was Menschen berührt: Das Leben und auch die Missstände in ihrer Heimat. Verstärkung gibt’s von den Perkussionisten Mamour Seck und Pape Demba Cissokho und Gitarrist Issa Ndiaye.

Mit dem Auftritt von Iva Nova am Freitag darauf, am 22. Juli, setzt die Odyssee ganz bewusst ein Zeichen für Völkerverständigung in Zeiten des Krieges. Die Frauenband aus der russischen Kulturmetropole St. Petersburg ist nicht nur inhaltlich allerfeinster Avantgarde-Punk mit schwerem Bass und Akkordeon statt E-Gitarre, sondern setzt mit ihrem Konzert auch ein deutliches Ausrufezeichen für Solidarität. Denn die Odyssee – und damit auch alle Bands – sind Unterstützer einer Spendenaktion für die Hilfstransporte in die von Russland angegriffene Ukraine.

Frisch aus der Kultur-Metropole St. Petersburg kommen Iva Nova, um mit den anderen Bands ein solidarisches Zeichen für die Ukraine zu setzen.
Frisch aus der Kultur-Metropole St. Petersburg kommen Iva Nova, um mit den anderen Bands ein solidarisches Zeichen für die Ukraine zu setzen. © Odyssee Festival | Alexander Lavrentyev

Den Schlussstrich ziehen die stimmgewaltigen Frauen von Tsaziken

Den Schlussstrich der diesjährigen Odyssee zieht Tsaziken am Freitag, 29. Juli. Die sechs Sängerinnen werden von vier Instrumentalisten begleitet, die einst die Kölner „Schäl Sick Brass Band“ mit begründeten, und räumen die Musik-Reihe ab mit finnischem Stakkato und feurigen Balkan-Beats. Dabei singen die stimmstarken Frauen Lieder aus vielen Ländern der Welt, die vom eigentlich starken Geschlecht und ihrer Suche nach Respekt und Liebe handeln.

Alle Odyssee-Konzerte beginnen jeweils ab 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei. Während der Konzerte gibt es die Möglichkeit, für den Verein „Bochum-Donezk“ (bochum-donezk.de) zu spenden. Nachdem das Publikum vergangenen Sommer mit großzügigen Spenden das überflutete „AllerWeltHaus“ in Hagen unterstützte, soll die Geldsammlung diesmal der engagierten Arbeit der Bochumer Organisation für die Menschen in der Ukraine zugutekommen.