Mülheim. Differenzen um die Mülheimer Feldmann-Stiftungsleitung hatten die Ausschreibung verzögert. Nun steht die rechtzeitige Nachbesetzung in Frage.

Wann wird die für die Stadtentwicklung in Styrum wichtige Leitung der Feldmann-Stiftung nachbesetzt werden? In der Styrumer Stadtviertelkonferenz im Mai äußerten verschiedene Teilnehmer die Sorge, eine Einarbeitung der Nachfolge von Leiter Max Schürmann werde nicht rechtzeitig möglich sein. Nun zeigt sich, wie berechtigt die Befürchtungen sind, denn auf die stadtinterne Ausschreibung soll sich bislang niemand beworben haben. Das monatelange Zaudern wird zum Problem.

Denn eine kurzfristig vor zwei Wochen eingeleitete interne Ausschreibung hatte bereits als letztes Mittel dienen müssen, um noch eine Einarbeitung der Nachfolge durch Schürmann möglich zu machen. Nicht zuletzt hat die Leitung die wichtige Aufgabe den Stadtteil mit zu entwickeln und dafür enge Kontakte zu den Styrumer Akteuren aus Bildung, Kultur und Bürgerschaft zu halten.

Ausschreibung hatte sich monatelang verzögert

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Monatelang aber ist die Ausschreibung immer wieder hinausgezögert worden. Schürmann selbst hatte schließlich um eine Verlängerung seiner Arbeit für drei Monate gebeten – ursprünglich sollte er bereits am 1. Juni in Rente gehen – um etwa die Nachbesetzung in sein besonderes Aufgabenfeld einweisen zu können.

Dabei ist die Notwendigkeit der Nachfolge seit gut anderthalb Jahren bekannt. Im August 2021 hatte der Oberbürgermeister sogar festgelegt, auf die übliche einjährige Sperrfrist für Nachbesetzungen zu verzichten, um die Kontinuität der Arbeit und der verbundenen Styrumer Stadtviertelkonferenz nicht zu gefährden.

Gab es interne Differenzen über die Aufgaben der Nachfolge?

Trotz Anweisung von ganz oben kam sie dennoch nicht in Gang. Kulturdezernentin Daniela Grobe hatte in der vergangenen Stadtviertelkonferenz „Abstimmungen zwischen den Dezernaten (Planung und Kultur)“ als Grund benannt, die Bewertung der Stelle habe für Verzögerung bei der Stellenausschreibung gesorgt.

Grobe hatte sich eingesetzt, die Stelle mit Aufgaben der Stadtentwicklung weiter zu stärken und die Besetzung durch eine interne Vergabe zu beschleunigen. Kandidatinnen dafür waren ins Auge gefasst.

Stelle in Mülheim-Styrum ist jetzt erst extern ausgeschrieben

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Doch dieser Notnagel half nunmehr nicht: Die Stelle musste nun doch extern ausgeschrieben werden, wie die Dezernentin bestätigte. Damit allerdings ist ein langwieriger Prozess von vielen Wochen in Gang gekommen, der sich beginnend mit der Bewerbungsfrist (7. Juli) über Bewerbungsgespräche sowie der Entscheidung hinziehen wird. Die Stadt geht davon aus, frühestens zum 1. September 2022 nachbesetzen zu können. Damit wäre eine Einarbeitung durch Schürmann nicht mehr möglich. Eine Interimslösung sei bereits in Vorbereitung, teilt die Stadt mit.

Das lange Hin und Her um die inhaltliche Ausgestaltung könnte sich nun als problematische Bremse für Styrum erweisen, das sich eben erst mit einer aufwendigen Bürgerbeteiligung auf den Weg gemacht hat, seine Lebensverhältnisse und sein Image des benachteiligten Stadtteils zu bessern.