Mülheim. Am Sonntag öffnete das Mülheimer Naturbad Styrum zum ersten Mal 2022 seine Pforten. Wie die Gäste das Freibad-Angebot annahmen (mit Fotostrecke).
Einer der bislang heißesten Tage des Jahres. Wassertemperatur 19,3 Grad Celsius. Das hört sich kalt an und ist es auch. Doch wie immer im Freibad gehört nur etwas Mut dazu, und dann ist das Schwimmen einfach ein traumhaftes Erlebnis. So mischen sich unter das Gejauchze der Kinder auch heftige Japser von Erwachsenen zur Saisoneröffnung im Naturbad Styrum.
Das Vergnügen an diesem Sonntag wird noch dadurch erhöht, dass in den jeweiligen Nichtschwimmerbereichen Sand als Untergrund liegt und das Wasser ohne Chemie sauber und klar gehalten wird. Kriterien, die von den Gästen sehr geschätzt werden.
Zur Mittagszeit sind rund 200 Badegäste im Mülheimer Naturbad
Die Becken sind mittags bei circa 200 Gästen – Tendenz steigend – noch relativ leer, die meisten Besucher verteilen sich auf dem weitläufigen Wiesengelände mit Baumbestand, der Schatten spendet. Ein paar Hartgesottene – zum Teil in Neoprenkleidung – springen unermüdlich vom derzeit geöffneten Ein-Meter-Brett kunstvoll ins Sprungbecken, bewacht von ausgebildeten Rettungsschwimmern.
Für die Koordination der Rettungsschwimmer ist Andreas Lux zuständig. Selbst im Gespräch geht sein Blick vom Turm der Rettungsschwimmer routiniert über das große Becken mit 30 Metern Schwimmbahn, um bloß keine brisante Situation zu verpassen. Für die anderen Becken sind weitere Rettungsschwimmer zuständig. „Noch ist die Lage entspannt, aber wenn hier drei-, viertausend Gäste sind, dann ist das heftig“, sagt Lux. Für heute rechnet er mit 400 bis 500 Leuten. „Die brauchen immer zwei bis drei heiße Tage, bis sie kommen“, sind Lux‘ Erfahrungen. „Und dann kommen sie alle.“
Mülheims Naturbad zieht Gäste aus Duisburg, Oberhausen und Essen an
Aus Duisburg, Oberhausen, Essen und natürlich Mülheim kommen die Besucher, zum Teil mit übervollen Bollerwagen, in denen sich Verpflegung, Liegestühle, Spielzeug und vieles mehr stapeln. Jenny Willms und ihre Freundin Jasmin Stock sind mit ihren Kindern schon ganz früh gekommen. Im Laufe des Tages wird ihre Gruppe auf 17 Personen anwachsen. „Wir bleiben, bis geschlossen wird“, sind sie sich einig.
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Der Imbiss ist wegen Personalmangel noch geschlossen? Kein Problem, sie haben Nudelsalat, Würstchen, belegte Brötchen sowie „eisgefrorene“ Getränke mitgebracht, konnten sogar einen Tisch ergattern. Bisweilen verbringen sie die gesamten Sommerferien hier, so gut gefällt es ihnen. Das chlorfreie Wasser, die tolle lange Rutsche für die Kinder, dazu der preiswerte Eintritt und die familiäre Atmosphäre: Das sieht nicht nur aus wie Urlaub, das fühlt sich auch so an.
„Traumhafte Atmosphäre“, bringt es ein Gast auf den Punkt
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Begeistert sind auch Andrea und Ralf, die mit ihren beiden Töchtern und Enkeltöchtern Elena mit Josefine und Larissa mit Johanna im Naturbad auch schon einen Kindergeburtstag gefeiert haben. Wegen des Wassers zuckt Ralf nur mit den Schultern. „So kalt ist das gar nicht“, sagt er. „Hier können wir alle entspannen“, lautet das einstimmige Votum.
Das liebevoll gestaltete Terrain mit den weitläufigen Wiesen beeindruckt, vor allem aber die täglich ab sechs Uhr gereinigten Wasserbecken mit ihrer Natürlichkeit. Mülheim kann sich wirklich glücklich schätzen, solch ein Kleinod zu besitzen. „Traumhafte Atmosphäre“, bringt es ein Gast auf den Punkt.