Mülheim. Mülheimer Bürgerin beklagt den Pflegezustand des Friedhofs in Heißen: Es werde wieder nicht gemäht. Die Stadt erklärt, warum man nicht nachkommt.

Über den Pflegezustand des Friedhofs in Heißen am Sunderweg ärgert sich eine Mülheimerin, die dort regelmäßig eine Doppelgruft besucht. Es werde nicht mehr gemäht, das Unkraut wuchere schon hoch, die Hecken würden nicht geschnitten. Die Stadtverwaltung weiß um diese Umstände und erklärt, warum die Bürger noch etwas Geduld haben müssten.

Erst am Montag hat die Mülheimerin sich erneut geärgert: Wieder sei nichts passiert, beschwert sie sich, beim Friedhofsamt habe sie telefonisch auch niemanden erreichen können. Das Gras wuchere schon 30 bis 40 Zentimeter hoch, auch auf dem eingeebneten Grab neben der eigenen Gruft.

Mülheims Stadtsprecher Volker Wiebels bestätigte die Schilderung: „Diesen Zustand haben wir derzeit leider auf vielen Friedhöfen. Die Mülheimer Friedhöfe sind nicht in dem Zustand, wie wir es gerne hätten.“ Der Hintergrund sei, dass die Jahresausschreibung für die neue Vergabe der städtischen Friedhofspflege noch nicht komplett ausgewertet worden sei.

Die neue Vergabe für die Friedhofspflege wird künftig nur für ein Jahr gelten

Zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr häuften sich die Klagen der Friedhofsbesucher, denn die Gartenbaufirma, die die Pflegearbeiten auf den zehn städtischen Friedhöfen von 2020 bis 2024 im Auftrag der Stadt erledigen sollte, war ihrer Arbeit nicht wie vereinbart nachgekommen. Die beauftragten Pflegearbeiten wurden mangelhaft oder auch gar nicht ausgeführt. Das hatte viele Angehörige verärgert und bedrückt.

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Die neuen Verträge für die Friedhofspflege werden jetzt nur noch für ein Jahr gelten. „Die Auswertung der Ausschreibung ist kompliziert“, so Wiebels. Zumal die Stadtverwaltung nun ganz genau prüfe, ob ein Gartenbauunternehmen in der Lage sei, die gewünschten Pflegearbeiten auszuführen. Man sei aber noch mitten in der Auftragsvergabe. Es sei auch noch nicht klar, ob nur ein einziges Gartenbauunternehmen oder mehrere Firmen den Auftrag von der Stadt bekommen würden, vorerst für ein Jahr die Friedhofspflege zu übernehmen.

Bis der Vertrag unterschrieben wird, sorge in der Zwischenzeit eine andere Firma für die Pflegearbeiten. „Diese Firma arbeitet nach und nach alle Friedhöfe ab“, so Volker Wiebels. „Der Heißener Friedhof dürfte dann in der nächsten oder in der übernächsten Woche an der Reihe sein“, versichert er.